. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 152 J. J. Abb. 258. Die antike Kunst benützte die erste Form fast ausschliesslich in ihrer diminutiven Spielart (mit gekreuzten Fusswurzeln) ; die ausgeprägtere Form (mit kreuzweise ^einander schneidenden Unterschenkeln) war wohl allzu steif für den klassischen Geschmack (wie sie auch überhaupt häufiger in primitiven Epochen als in der vollentwickelten Kunst vorzu- kommen scheint). Jedenfalls ist mir die letztere nur aus der reif-archaischen (griechischen) Kunst und nachher wiederum erst aus der (römischen) Verfallskunst erinnerlich:


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 152 J. J. Abb. 258. Die antike Kunst benützte die erste Form fast ausschliesslich in ihrer diminutiven Spielart (mit gekreuzten Fusswurzeln) ; die ausgeprägtere Form (mit kreuzweise ^einander schneidenden Unterschenkeln) war wohl allzu steif für den klassischen Geschmack (wie sie auch überhaupt häufiger in primitiven Epochen als in der vollentwickelten Kunst vorzu- kommen scheint). Jedenfalls ist mir die letztere nur aus der reif-archaischen (griechischen) Kunst und nachher wiederum erst aus der (römischen) Verfallskunst erinnerlich: einer- seits ein Pädagog in der Schulszene auf einer von Duris gemalten Vase in Berlin {Ahh. 258; nach Baumeister III, S. 1589), anderseits Aeneas mit Dido in der Höhle, Miniatur der Vatik. Vergilius-Handschr. Nr. 3869 (schlechte Abb. in d'AeiNcouKTs Storia dell' arte, Taf. 63), und etwa noch der Hirt zwischen zwei Schafen auf einem frühchristlichen Gold- glase (Garrucci III, Taf. 175, s). Als Beispiele dieser Art des Sitzens kenne ich aus der byzantinischen Kunst nur die roh-primitiven Fluss- götter in den Psalterhandschriften der „mönchischen" Redaktion (vgl. meine „Psalterillustrationen", Abb. S. 25: aus dem Chludoflf- Psalter, IX. Jahrb.; deutlicher im London-Psalter v. J. 1060), welche vielleicht von vorikonoklastischen Vorbildern abhängig sind '). Um so häufiger kommt dagegen diese Form in dem abendländi- schen Mittelalter, besonders in der romanischen Epoche vor — selbst in einer Doppelform: nicht nur die Unterbeine, sondern zu- gleich auch die Fusse sind gekreuzt (schon in der ottonischen und angelsächsischen Kunst, z. B. im Troparium zu Bamberg, Ed. V. 9, fol. 2 v:o, X. Jahrb., u. im „Harleian-Psalter", Brit. mus. Harl. 603, XL Jahrb.: der Tyrann d. LH. Ps. = Abb. 259; nach einer Phot. d. Verf.). Verhältnismässig selten ist, unter den mir zu Gesicht gekommenen Beispielen, diese Sitzform als einfache Ruhestellung, z. B. an (sitzen


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