. Bergens Museums aarbog. Science. 1909] Aus der mittelalterlichen Sammlung des Museums in Bergen. 11 dasz dies Exemplar aus dem Mittelalter herstammt. Freilich hat man im Mittelalter in armen Kirchen Gerate dieser Art aus un- eehtem Metalle gebraucht, wovon Beispiele erwåhnt werden und auch hier erlaubt waren. Diese hier beschriebenen Altargeråte sind doch zu gut und frisch konservirt, um einer friiheren Zeit an- gehoren zu konnen. Wo diese Gerate gearbeitet sind, ist nicht sicher; wahrschein- lich doch in Bergen, wo von Alters her Goldschmiede genannt werden, sowohl Norweger als deutsche Han


. Bergens Museums aarbog. Science. 1909] Aus der mittelalterlichen Sammlung des Museums in Bergen. 11 dasz dies Exemplar aus dem Mittelalter herstammt. Freilich hat man im Mittelalter in armen Kirchen Gerate dieser Art aus un- eehtem Metalle gebraucht, wovon Beispiele erwåhnt werden und auch hier erlaubt waren. Diese hier beschriebenen Altargeråte sind doch zu gut und frisch konservirt, um einer friiheren Zeit an- gehoren zu konnen. Wo diese Gerate gearbeitet sind, ist nicht sicher; wahrschein- lich doch in Bergen, wo von Alters her Goldschmiede genannt werden, sowohl Norweger als deutsche Handwerker, welche letztere ein besonderes Amt bildeten. 2 Monstranzen und Pyxiden. Wie bekannt gab die Einfiihrung des Frohnleichnamsfestes (seit 1316) Yeranlassung, ein Ciborium-ahnliches Gefasz zur Aus- stellung und Umfiihrung der Eucharistie oder der heiligen Hostie zu construiren, fur welche allerdings in den Reliquienmonstranzen schon das Vorbild gegeben war. Die Monstranz hat in der Mitte ein cylindrisches Glasgefåsz mit einer Halbmondzwinge (binula), in welcher die Hostie befestigt war. Die Umrahmung wird durch die gelåufigé gotische Architektur bewerkstelligt, wobei in zeitlichen Bildhausern, Wimpergen, Tunnellen, Strebebogen und Gie- beln naturlich keine Schranke gesetzt war. Solche Monstranzen und Pyxiden kommen jetzt in Norwegen sehr selten vor. In den al- ten Yerzeichnungen vom Kirchea-Inventarium (von 1667 ab) habe ich ein paar Mal solche angetroffen, die stets zu Leuchtern verandert und in dieser Form aufbewahrt waren. Eine solche veranderte Monstranz (Fig. 10) ist aus der Kirche zu Ulvik in Hardanger ins Museum gekommen. Sie hat einen sechseckigen Fasz und einen gleichgeformten Schaft. Der Knauf zeigt scharfe Rippen zwichen den runden Rotulen, von denen jede eine funfblattrige Blume einschlieszt. Unter- und oberhalb des Knaufes sitzt ein Platt- chen. Das Oberstuck, welches den Cylinder getragen hat, ist ausgebo- gen mit zwei entgegengestellten Rippen, und dari


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