. Die Gartenkunst . Abb. 4. Schloß Benrath: Das oberste Becken der Kaskade und Überfall mit den Steinleisten für die Bretter. überbrückten. Nun fließt das Wasser sofort wieder ab, kommt nicht zu seinem frohen Spiel und die verlassenen Becken zerfallen, da sie keinen Zweck mehr zu erfüllen haben. Aus dem vermoderten Laub grünt das Moos und die herbstliche Stimmung unterstützt die Wehmut, mit der ich den Verfall der schönen Stätte betrachte. Indem ich weiterwandere, in Gedanken unsere Zeit mißbilligend, die verständnislos so ehrwürdige und schöne Denkmäler der Verwahrlosung und Zerstörung überlä


. Die Gartenkunst . Abb. 4. Schloß Benrath: Das oberste Becken der Kaskade und Überfall mit den Steinleisten für die Bretter. überbrückten. Nun fließt das Wasser sofort wieder ab, kommt nicht zu seinem frohen Spiel und die verlassenen Becken zerfallen, da sie keinen Zweck mehr zu erfüllen haben. Aus dem vermoderten Laub grünt das Moos und die herbstliche Stimmung unterstützt die Wehmut, mit der ich den Verfall der schönen Stätte betrachte. Indem ich weiterwandere, in Gedanken unsere Zeit mißbilligend, die verständnislos so ehrwürdige und schöne Denkmäler der Verwahrlosung und Zerstörung überläßt, komme ich in eine lange Lindenallee. Senk- recht steigen die Äste der ehemals gekappten Bäume himmelan, gleich den Säulen eines gotischen Domes; vorn blitzt das Sonnenlicht durch eine Öffnung breit herein und kleine Sonnenflecken zittern auf dem moos- bewachsenen Boden. Ich strebe der hellen Öffnung zu und stehe, geblendet vom Glanz und Licht, vor Figur und Wachthäuschen (Abb. 7 u. 8), die ich mir von allen Seiten betrachte. Hier steht eine männliche Plastik. Der Sandstein ist schon bedenklich angewittert, aber der Ausdruck des Gesichtes und die Muskulatur noch gut zu erkennen. Auch hier steht die Figur in Rosen- gestrüpp und die beiden Topfpflanzen auf dem Mäuer- chen verleihen dem Bilde fast etwas Südländisches. Nun stelle ich mich auf die Treppe vor das Scliloß. (Abb. 9.) Weit schweift das Auge über eine glitzernde Wasserfläche, die auf beiden Seiten edle Kastanien- alleen begrenzen. Unendlich scheint die Ferne und tiefer durch den Dunst, den der herbstliche Tag da- zwischen webt. Nur die 4 Pflänzchen an der Rasen- kante ! Aber ich laß es mich nicht verdrießen, noch einmal blicke ich hin, um darauf hinabzupilgern zwischen den Stämmen der alten Maronenbäume. Die


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