Immanuel Kant : die Persönlichkeit als Einführung in das Werk . e rein logische, keiner Überset-zung ins Anschauliche fähige Mathematik gäbe, eine Rech-nung mit lauter unbekannten x, y, z, bei der natürlichalles genau stimmen würde, doch ohne das Geringste zu be-deuten. Und Ähnliches gilt — nur natürlich umgekehrt— für den Raum, von dem wir schon bei Newton gesehenhaben, dass das Denken ihn zwar nicht leicht umfasst,doch sich gern mit ihm zu schaffen macht (S. 209 fg.). UndSie verstehen mich, wenn ich jetzt behaupte: jene gesuchte,,transcendentale gerade Linie, welche uns dienen sollals Stromw


Immanuel Kant : die Persönlichkeit als Einführung in das Werk . e rein logische, keiner Überset-zung ins Anschauliche fähige Mathematik gäbe, eine Rech-nung mit lauter unbekannten x, y, z, bei der natürlichalles genau stimmen würde, doch ohne das Geringste zu be-deuten. Und Ähnliches gilt — nur natürlich umgekehrt— für den Raum, von dem wir schon bei Newton gesehenhaben, dass das Denken ihn zwar nicht leicht umfasst,doch sich gern mit ihm zu schaffen macht (S. 209 fg.). UndSie verstehen mich, wenn ich jetzt behaupte: jene gesuchte,,transcendentale gerade Linie, welche uns dienen sollals Stromwender zwischen den Stammbegriffen des Den-kens und der Stammgestalt des Anschauens, muss nichtnur — wie die Mathematik — zugleich Anschauung und 30^ Dritter Vortrag Gedanke sein, sondern sie muss ihre Anschauungsseite demDenken und ihre gedankliche Seite der Anschauung zu-wenden. Diese Bedingungen erfüllt einzig die Zeit. Die Zeit CD SG !m U) <D Ä Ö a <v ü ^ ff! o bDW 1^ 05 a> w T5 . O) 75 CC TD. Die Zeit ist zugleich Begriff und Anschauung; Kantführt sie darum bisweilen als das eine, bisweilen als dasandere ein. Er neiint sie ,,innere Anschauung oder,,Form der inneren Anschauung; er nennt sie auch267,,Form des inneren Sinnes^). Wohin man auch schauenmag, sie ist immer ein ,,Inneres, weil sie — genau sowie ihre empirische Verkörperung, die Mathematik —das innere, mittlere Gebiet ausfüllt. Und dennoch ist sieinsofern ein Äusseres, als sie dazu dient, jede der beidenGrundfunktionen unserer Erkenntnis aus sich selber her-aus und in die andere Form hinüberzuführen. ,,Der Be-griff der Veränderung und mit ihm der Begriff der Be-wegung (als Veränderung des Orts) ist nur durch und inder Zeitvorstellung möglicli; wäre diese Vorstellung nicht(innere) Anschauung, könnte kein Begriff, welcher es auchsei, die Möglichkeit einer Veränderung begreiflich ma- Descaiies 80^) clien*). Nur in der Zeit kann es daiier für uns eine Weltgeben. Das ist di


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