. Die Gartenwelt. Gardening. HI, 40 Die Gartenwelt. 471 sie bewohnen in ihrer Heimat vielmehr die Wälder der höchsten Gebirge, die kühlen Regionen, in denen wohl zur Nachtzeit ein kleiner Reif sich einstellt. Sie wachsen äufserst langsam und haben zum gröfsten Teile kaum eine eigentliche Ruhe- periode, wie ihre Schwestern aus heifsen Landstrichen. Unter ihnen findet man Vertreter, die zu den schönsten der Familie zu zählen sind. Andere wuchern in den Sümpfen, an den Flüssen der dichten Urwälder der heifsen Tropen, wieder andere sitzen auf fast kahlen, wenig beschatteten Felsen oder überziehen


. Die Gartenwelt. Gardening. HI, 40 Die Gartenwelt. 471 sie bewohnen in ihrer Heimat vielmehr die Wälder der höchsten Gebirge, die kühlen Regionen, in denen wohl zur Nachtzeit ein kleiner Reif sich einstellt. Sie wachsen äufserst langsam und haben zum gröfsten Teile kaum eine eigentliche Ruhe- periode, wie ihre Schwestern aus heifsen Landstrichen. Unter ihnen findet man Vertreter, die zu den schönsten der Familie zu zählen sind. Andere wuchern in den Sümpfen, an den Flüssen der dichten Urwälder der heifsen Tropen, wieder andere sitzen auf fast kahlen, wenig beschatteten Felsen oder überziehen kleine Bäume und Sträucher, oft der brennenden Sonne ausgesetzt. Den einen ist eine gleichmäfsige Tempe- ratur und Feuchtigkeit, den anderen die Sonnenstrahlen und der Tau, oder Wärme und mit Feuchtigkeit geschwängerte Luft mit mehr oder minder Schatten erstes Lebensbedürfnis. Erwähnung verdienen auch hier unsere heimischen Or- chideen, deren Kultur und Verbesserung durch Menschen- hand noch so wenig gelungen ist. Sie können sich zwar nicht mit ihren brillanten Schwe- stern aus den Tropen messen, doch sollten sie nicht übergangen wer- den, kann doch der Schulknabe an ihnen unter Anleitung seines Lehrers die ersten Orchideenstudien machen. Die Zahl der bis jetzt be- kannten Spezies dieser grofsen Pflanzenfamilie beträgt viele Tau- sende, gleichwohl tauchen von Zeit zu Zeit bisher noch unbekannte Orchideen auf. Wenn diese auch meistens nur von botanischem Interesse sind, so ist doch die Möglichkeit vorhanden, dafs uns durch neue Entdeckungen noch grofse Überraschungen bevorstehen. Den Berichten einiger Sammler zufolge, giebt es an gewissen Stellen der Urwälder Südamerikas Orchideen in noch nie gesehener Pracht, die dort in grofsen Mengen wuchern, dabei aber einen solchen Duft verbreiten, dafs niemand sie erreichen und sammeln kann, ja, die Sammler konnten sich nicht einmal in die Nähe dieser Orte begeben, hätten sie es dennoch gethan, würde es ihren si


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