. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 578 J. N. Woldrich. widerspricht auch das Profil von Thiede nicht, nur erscheinen diese ineiden Horizonte von Thiede nicht scharf genug getrennt. Es ist bei dieser Sachlage selbstverständlich, dass einzelne Vertreter der Weidefauna schon unter der Steppanfauna erscheinen, und ebenso einzelne Vertreter der Steppenfauna noch in die W'eidefauna hineinragen können. Eine solche Weidefauna mit wenigen Resten der Steppenfauna und mit Vorläufern der späteren Waldfauna haben wir in der Willendorfer


. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 578 J. N. Woldrich. widerspricht auch das Profil von Thiede nicht, nur erscheinen diese ineiden Horizonte von Thiede nicht scharf genug getrennt. Es ist bei dieser Sachlage selbstverständlich, dass einzelne Vertreter der Weidefauna schon unter der Steppanfauna erscheinen, und ebenso einzelne Vertreter der Steppenfauna noch in die W'eidefauna hineinragen können. Eine solche Weidefauna mit wenigen Resten der Steppenfauna und mit Vorläufern der späteren Waldfauna haben wir in der Willendorfer Culturschichte vor uns. Eine ganz ähnliche, wenn auch etwas ärmere Fauna habe ich kürzlich auch aus der Höhle -Turskä Mastal« bei Beraun in Böhmen beschrieben.' Nicht uninteressant ist ein Vergleich der Willendorfer Fauna mit den beiden Faunen von Zuzlawitz im Böhmerwalde, ^ zumal sich beide in demselben zusammenhängenden geologischen Formationsgiiede vorfinden. Die Mischfauna der Glacial- und Steppenzeit der Spalte I in Zuzlawitz fehlt mit Ausnahme weniger Steppenreste in Willendorf gänzlich; dagegen nähert sich die Fauna des letzteren Ortes mehr der Mischfauna der Weide- und VValdzeit von Zuzlawitz, Spalte II, nur dass in Zuzlawitz die Weidethierc gegenüber den Waldthieren mehr zurücktreten, während sie in Willendorf entschieden vorherrschen. Dass der Mensch in Willendorf mit den oben angeführten Thierformen gleichzeitig lebte, dieselben verfolgte und ihre Knochen zerschlug, geht wohl klar aus den Fundverhältnissen hervor; übrigens will ich auf diese Frage weiter unten noch näher eingehen. Aggsbach. F u n d V e r h ä 11 n i s s e. Eine kleine Wegstunde oberhalb Willendorf befindet sich bei dem Markte Aggsbach eine zweite F\indstätte im Löss, welche ebenfalls seit dem Jahre 1883 bekannt ist. Dieselbe wurde von Herrn Ferd. Brun und hierauf in den Jahren 1889—1892 von Herrn F. H. Fischer ausgebeutet; das gesammtu Fundmateriale wurde von beiden Herren


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