. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. 41. Denn schon von Anfang an fand die Kunst den Landsknechtschritt würdevoll genug für eine repräsentative Darstellung fürstliciier Personen. Wie schon in der Genealogie Maximilians L, finden wir denselhen als Fürstenpose noch in dem ikono- graphischen Kupferwerke des Schrencldi von Not- dngen: Arraamentarium heroicum v. J. 1601 (Taf. 10, 24, 35 u. 104). Das Motiv gewann Eingang selbst auf dem mythologischen Gebiete. Ich denke zunächst an Hendrik Goltsius' Herkules, der sein Vor- bild, den Koloss Bandinellis (vgl. oben S. 23), in ab- geschm


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. 41. Denn schon von Anfang an fand die Kunst den Landsknechtschritt würdevoll genug für eine repräsentative Darstellung fürstliciier Personen. Wie schon in der Genealogie Maximilians L, finden wir denselhen als Fürstenpose noch in dem ikono- graphischen Kupferwerke des Schrencldi von Not- dngen: Arraamentarium heroicum v. J. 1601 (Taf. 10, 24, 35 u. 104). Das Motiv gewann Eingang selbst auf dem mythologischen Gebiete. Ich denke zunächst an Hendrik Goltsius' Herkules, der sein Vor- bild, den Koloss Bandinellis (vgl. oben S. 23), in ab- geschmacktem Bombast, wenn möglich, noch überbietet und der nicht nur auf dem Chiaroscuro-Holzschnitt V. J. 1588 und dem Kupferstich v. J. 1589 (Abb. 41; nach Lange), sondern noch auf dem Haager Gemälde V. J. 1613 mit dem Paradeschritt der deutschen Lands- knechte an dem Beschauer vorübermarschiert. Der Heros ist ein widerwärtiger Kraftmeier geworden, der uns durch seinen märchenhaften Muskelluxns und seine anmassenden Manieren verblüffen will. Selbst der klassizistisch denkende Otto van Veen, der Lehrer Rubi'us', hat keinen Anstand genommen, Alexander Farnese als den neuen Herkules mit dem Landsknechtschritt darzustellen (Jahrb. der kunsthist. Samml. XXVII, v, Abb. S. 195). Denn die Künstler Zentraleuropas zeigten dieselbe Lust wie die italienischen, die starken Männer des Altertums mit gespreizten Beinstellungen auszustatten. Ich erinnere an Herkules auf dem frühen Stiche von Dürer (Klass. d. Kunst. Abb. S. 105). Ganz närrisch ist seine regelrecht grätschende Pose auf einem gewaltigen Emailgemälde von Pierre Courtoys, a. 1559, im Pariser Cluny-Museum, wo er selbstgefällig die auswärtsgekehrte Hand in die Seite stemmt {Abb. 42; nach einer Skizze des Verf.). Und in derselben Stellung erscheint er noch in der ersten Hälfte des XVH. Jahrb.: als Statue an der Hoffassade des dänischen Schlosses Frederiksborg (nach einer freundlichen Mitteilung des Herrn Francis Be


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