Archive image from page 151 of Die wissenschaftliche Ausbildung des Apothekerlehrlings Die wissenschaftliche Ausbildung des Apothekerlehrlings und seine Vorbereitung zum Gehülfenexamen : mit Rücksicht auf die neuesten Anforderungen diewissenschaftl00schl Year: 1884 132 Säure, so zerfällt die unterschwellige Säure im Momente des Frei- werdens in schweflige Säure und abscheidenden Schwefel. H2S203 = H2S03 + S. § 110. Wie gewinnt man die Schwefelsäure? In früherer Zeit gewann man die Schwefelsäure aus dem Eisenvitriol (schwefel- saurem Eisenoxydul). Dieses Salz liess man verwittern, um das Krys
Archive image from page 151 of Die wissenschaftliche Ausbildung des Apothekerlehrlings Die wissenschaftliche Ausbildung des Apothekerlehrlings und seine Vorbereitung zum Gehülfenexamen : mit Rücksicht auf die neuesten Anforderungen diewissenschaftl00schl Year: 1884 132 Säure, so zerfällt die unterschwellige Säure im Momente des Frei- werdens in schweflige Säure und abscheidenden Schwefel. H2S203 = H2S03 + S. § 110. Wie gewinnt man die Schwefelsäure? In früherer Zeit gewann man die Schwefelsäure aus dem Eisenvitriol (schwefel- saurem Eisenoxydul). Dieses Salz liess man verwittern, um das Krystallwasser zu entfernen, röstete es, um das Eisenoxydulsalz durch Sauerstoffaufnahme aus der Luft in Oxydsalz überzuführen (da dieses sich leichter zersetzt als jenes) und glühte es in eisernen Betorten. Schwefelsäure destilliert über und rotes Eisenoxyd bleibt in der Retorte zurück, als Totenkopf (Colcothar, caput mortuum) ein gebräuchliches Farbmittel. Diese aus dem Vitriol dargestellte Schwefelsäure, das sog. Vitriolöl (Oleum Yitrioli), auch Nordhäuser Schwefel- säure genannt (wegen der ersten Fabrikation in Nordhausen), ist Acidum sulfuricum fumans, eine bräunliche, ölig flies- sende Flüssigkeit, mit dem spez. Gew. 1,90. Sie enthält wasser- freie Schwefelsäure (Schwefeltrioxyd S03) aufgelöst, welche bei gelindem Erhitzen abdestilliert werden kann und eine weisse, schneeähnliche, mit Wasser stark zischende Masse darstellt. Fig. 46. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts führte man, zuerst in England, die Darstellung der Schwefelsäure aus Schwefel ein. Die Bildung derselben gründet sich auf die Oxydation der schwef- ligen Säure durch Untersalpetersäure (N02), welche zu Stickoxyd (NO) reduciert wird, nach folgender Gleichung: H9S0, L2kJV/3 schweflige Säure NO., = H9S0< Schwefelsäure + —2 Untersalpeter- säure. Bedingung dazu ist Gegenwart von 'Wasser, den Durchschnitt einer Schwefelsäurefabrik. NO Stickoxyd. Fig. 46 giebt Man verbrennt
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