. Die Gartenkunst . Treppenanlage aus La^Mortola. tigen. Und doch ist das nicht die Anlagen einen so! In der Regel haben viel zu groben Maßstab. Sie sind selten eine willkommene Ergänzung zur Architektur. Ganz abgesehen von den großen Monumentalbauten der letzten Jahrzehnte, die so öd kastenförmig dastehen, daß wir lieber mit großen Bäumen ihre Langfronten zudecken möchten, statt ihre berüchtigten Achsen und Symmetrieteile noch extra zu betonen, verlangt eine symmetrisch entwickelte große Fassade durchaus nicht notwendig nach einer Fortsetzung des Gliederungs- systems auf dem vorgelagerten Pla


. Die Gartenkunst . Treppenanlage aus La^Mortola. tigen. Und doch ist das nicht die Anlagen einen so! In der Regel haben viel zu groben Maßstab. Sie sind selten eine willkommene Ergänzung zur Architektur. Ganz abgesehen von den großen Monumentalbauten der letzten Jahrzehnte, die so öd kastenförmig dastehen, daß wir lieber mit großen Bäumen ihre Langfronten zudecken möchten, statt ihre berüchtigten Achsen und Symmetrieteile noch extra zu betonen, verlangt eine symmetrisch entwickelte große Fassade durchaus nicht notwendig nach einer Fortsetzung des Gliederungs- systems auf dem vorgelagerten Platz. Eher kann man an berühmten alten Beispielen eine Vorliebe für ganz unbepflanzte sandige oder gepflasterte Höfe konsta- tieren — Pflastermuster wirken viel unauffälliger als Bepflanzung, da ihnen Farbenkontrast und Relief fehlt. So große Teilungen als an unseren Parterreanlagen vor Residenzschlössern etc. vertragen sich nicht mit den Detailformen der Fassaden, die auf solche kurze Entfernung noch gelten wollen. Die ästhetische Wir- kung solcher großer freier Plätze wurde neuerdings überhaupt viel angestritten. Von der Manier, monu- mentale Gebäude von allen Seiten frei wie auf einen Präsentierteller zu stellen, ist man abge- kommen in der Erkennt- nis, daß eine Umrah- mung mit Maßstab ge- benden kleineren Ob- jekten vorteilhafter sei, und daß sich auch sym- metrisch und streng rhythmisch verteilte Baumassen in der per- spektivischen Verkür- zung nicht weniger gün- stig zeigen. Ein besonders ein- dringliches Beispiel, um die Störung des archi- tektonischen Maßstabs durch eine grobe Garten- anlage zu beobachten, bietet der Dresdener Zwinger. Dem unend- lich reichen und feinen Detail der lebhaftesten Barockfassaden tut die simple Achsenteilung der Gartenanlage und der Mangel jeden feinen Details in der Bepflan- zung sehr weh. Ein Bild in der Gemälde- galerie nebenan zeigt den alten Zwinger in seiner ehemaligen Be- stimmung als Residenz- hof und


Size: 1895px × 2637px
Photo credit: © The Bookworm Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectlandscapegardening