. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 564 VI. Kapitel. hierzu genügen. Erkrankungen in den sensiblen Herden führen beim Menschen häufig dazu, daß das Verständnis für die Sinneseindrücke fortfällt. Die Patienten werden „seelenblind" oder „seelentaub*', d. h. sie können noch die Form oder die Farbe eines Gegenstandes, z. B. eines Löffels, angeben, wissen aber nicht, wozu er gebraucht wird, oder sie hören noch, können aber nicht unterscheiden, ob es sich um Musik oder um Hammerschläge handelt. Nach einer Verletzung der motorischen Rindenfelder tritt häufig nur Unges


. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 564 VI. Kapitel. hierzu genügen. Erkrankungen in den sensiblen Herden führen beim Menschen häufig dazu, daß das Verständnis für die Sinneseindrücke fortfällt. Die Patienten werden „seelenblind" oder „seelentaub*', d. h. sie können noch die Form oder die Farbe eines Gegenstandes, z. B. eines Löffels, angeben, wissen aber nicht, wozu er gebraucht wird, oder sie hören noch, können aber nicht unterscheiden, ob es sich um Musik oder um Hammerschläge handelt. Nach einer Verletzung der motorischen Rindenfelder tritt häufig nur Ungeschicklichkeit im Ge- brauch der betreffenden Muskeln ein, in schwereren Fällen vollständige Lähmung der betreffenden Muskeln der anderen Seite. Seitdem Broca 1863 das Sprachzentrum auf der unteren Stirnwindung der linken Hemisphäre (vgl. S. 141) entdeckte und nachwies, daß durch Zerstörung desselben die Fähigkeit des Sprechens verloren geht, hat die Zahl der bekannten Rindenfelder sich sehr vergrößert. Sie zerfallen zum Teil in verschieden funktionierende Unterregionen. An der zum Hören dienenden temporalen Querwindung in der Tiefe der SiLvischen Spalte vermitteln die medialen Abschnitte das Verständnis der hohen Töne,. Fig. 544. Die menschlichen ßindenfelder im Großhirn für die Sinnesorgane und Muskeln nach Edinger, etwas verändert. Querschraffiert die Tastregion. die lateralen das der tiefen. Partielle Erkrankung kann daher zum Verlust der einen Kategorie führen. Diese Windung ist in Form und Größe außerordentlich variabel, woraus sich der wechselnde Grad der musikalischen Begabung erklärt. Unaufgeklärt ist, warum diese Quer- windung des Menschen links meistens einfach, rechts doppelt ist, also eine Asymmetrie vorliegt, welche derjenigen des BROCASchen Sprech- zentrums entgegengesetzt ist. Es hat sich gezeigt, daß viele Zentren sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Zum vollständigen Sprechen gehört z. B. auch


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