. Der Bau des Menschen als Zeugnis für seine Vergangenheit. Human beings; Anatomy, Comparative. 160 Xerveusvstem. 3. Sehorg-an. Das Sehorgan des Mensclien zeigt an und für sich nur wenige rudimentäre Charaktere, und auch diese hesitzen z. T., d. h. soweit sie auf die Ontogenese beschränkt sind, nur transitorische Bedeutung. Ich meine damit die mit der fötalen Augenspalte (Chorioidealschhtzj in engstem Konnex stehenden, den Glaskörj^er durchsetzenden Vasa hya- loidea, bezw. den CLOQUEx'schen Kanal. Kurz, es handelt sich in ent- wicklungsgeschichtlicher Zeit um Ernährungsverhältmsse des Augenker


. Der Bau des Menschen als Zeugnis für seine Vergangenheit. Human beings; Anatomy, Comparative. 160 Xerveusvstem. 3. Sehorg-an. Das Sehorgan des Mensclien zeigt an und für sich nur wenige rudimentäre Charaktere, und auch diese hesitzen z. T., d. h. soweit sie auf die Ontogenese beschränkt sind, nur transitorische Bedeutung. Ich meine damit die mit der fötalen Augenspalte (Chorioidealschhtzj in engstem Konnex stehenden, den Glaskörj^er durchsetzenden Vasa hya- loidea, bezw. den CLOQUEx'schen Kanal. Kurz, es handelt sich in ent- wicklungsgeschichtlicher Zeit um Ernährungsverhältmsse des Augenkerns, welche bei Fischen und Eeptilien unter der Form des Processus falciformis und des Pecten eine dauernde Bedeutung erlangen, die aber beim Menschen gegen die Geburt hin eine vollständige Rückbildung erleiden. Ungleich zahlreicheren Spuren von Atavismus begegnen wir bei den Hülfsorganen des Auges. So tindet sich z. B. in der Fissura or- bitalis inferior eine Anhäufung von glatter ^Muskulatur, der letzte Rest des bei Säugetieren, deren Orbita mit der Schläfengrube meistens (vergl. die Osteologie des Schädels) in offener Verbindung steht, wohl ent- wickelten Musculus orbitalis. Dieser lamellenhaft verbreiterte Muskel bringt die Al)grenzung zwischen der Schläfen- gru])e und der Orbitalhöhle zu stände und steht unter der Herrschaft von Nerven aus dem Ganglion sphenopalatinum und zieht sich auf deren Reizung zu- sannnen. was zur Folge hat, dass der Bulbus nach aussen hervortritt ^ Was den Levator paljjebrae su- perioris l)etriÖ't, so beweisen die zu- Aveilen von ihm lateral- und medianwärts sich abzweigenden Bündel, dass er früher eine grössere Ausdehnung be- sessen haben muss. Man kann ihn als den letzten Rest des bei gewissen Säugern viel stärker entwickelten ]\[. palpebralis betrachten; eine ge- nauere Analyse desselben ist übrigens vorderhand noch Desiderat. Von gi'össtem Interesse ist die am medialen Augenwinkel liegende, unter dem Xamen der Plica se


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