. Die gebräuchlichen Medikamente führten die aegyp- tischen Ãrzte in einem besonderen Kasten bei Krankenbe- suchen mit sich. Ein solcher aegyptischer Medizinkasten steht unter Nr. 88 im Gräber- saal des aegjptischen Mu- seums zu Berlin. Derselbe stammt aus Quam ah (Theben), war, wie wir aus seinen Inschriften erfahren ein Geschenk des regie- renden Herrschers an die Witwe des Königs Mentuhotep (XL Dy- nastie) und diente der Fürstin als Reise - Apotheke. (Fig. 159 b.) Der hölzerne Kasten, welcher einen gewölbten Deckel besitzt, um- schliesst einen kleineren Kasten. In diesem steht auf ei


. Die gebräuchlichen Medikamente führten die aegyp- tischen Ãrzte in einem besonderen Kasten bei Krankenbe- suchen mit sich. Ein solcher aegyptischer Medizinkasten steht unter Nr. 88 im Gräber- saal des aegjptischen Mu- seums zu Berlin. Derselbe stammt aus Quam ah (Theben), war, wie wir aus seinen Inschriften erfahren ein Geschenk des regie- renden Herrschers an die Witwe des Königs Mentuhotep (XL Dy- nastie) und diente der Fürstin als Reise - Apotheke. (Fig. 159 b.) Der hölzerne Kasten, welcher einen gewölbten Deckel besitzt, um- schliesst einen kleineren Kasten. In diesem steht auf einem leichten Gestell ein Korb von feinem Strojn. Der Korb enthält sechs Yasen, fünf aus Alabaster und eine aus â dunklem, weichem Serpentin. Neben den Yasen, welche verschiedene Medikamente enthielten, lagen zwei Löffel, ein Meines Näpfchen und fünfundzwanzig verschiedene Kräuter- wurzeln. In den Händen der Priester, als ein Teil des Gottes- dienstes, nicht als freie Kunst geübt, konnte die Medizin nur einen sehr geringen Grad der Kultur erreichen. Gleichweit von wissenschaftlicher Bearbeitung, wie von sorgfältiger Yer- bindung mit dem Studium der Beobachtung entfernt, war und blieb sie auf die blinde Befolgung der einmal herkömm- lichen Regeln beschränkt. In träger Ruhe empfingen die Söhne der Priester als ein Heiligtum die Kenntnisse ihrer Eltern und pflanzten sie unverändert auf ihre Nachkom- men fort. Aber noch weit hinein in die Jahrhunderte tragen sich zu den aufstrebenden Kulturvölkern der Griechen und Römer Fig. 159b : Eeiseapotheke der Kö- nigin Mentuliotep (aus Quarnah, XI. Dynastie), im Gräbersaal des aegyptiscben Museums zu Berlin.


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