. Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven. um Muskel hin in Thätigkeit,oder aber die Reizung wirkt zunächst nur auf diewirklich gereizte Stelle und die hier erregte Thätigkeitdes Nerven pflanzt sich in den Fasern desselben fort,gelangt so zum Muskel und bewirkt in diesem dieZusammenziehung. Ist die letztere Anschauung rich-tig, so müssen wir ferner schliessen, dass jede Verletzungder Nervenfaser die Fortpflanzung der Thätigkeit inderselben hindert und wir können ferner aus dem Ver-suche mit dem unterbundenen Nerven ableiten, dass auch,wenn die Nervenscheiden gar nicht verletzt sind, dieQ


. Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven. um Muskel hin in Thätigkeit,oder aber die Reizung wirkt zunächst nur auf diewirklich gereizte Stelle und die hier erregte Thätigkeitdes Nerven pflanzt sich in den Fasern desselben fort,gelangt so zum Muskel und bewirkt in diesem dieZusammenziehung. Ist die letztere Anschauung rich-tig, so müssen wir ferner schliessen, dass jede Verletzungder Nervenfaser die Fortpflanzung der Thätigkeit inderselben hindert und wir können ferner aus dem Ver-suche mit dem unterbundenen Nerven ableiten, dass auch,wenn die Nervenscheiden gar nicht verletzt sind, dieQuetschung des Nerveninhalts allein genügt, um jene 108 Siebentes Kapitel. Fortpflanzung der Thätigkeit unmöglich zu lässt sich nun nachweisen, dass diese letztere Auf-fassung des Sachverhalts in der That die richtige können nämlich die Zeit bestimmen, welche zwi-schen der Reizung des Nerven und dem Beginne derMuskelzuckung verfliesst. Wir benutzen dazu dieselbenMethoden, welche wir schon beim Muskel angewandt fc,#^. Fig. 28. Federmyographion von du Bois-Reymond. haben. Wir können uns dazu der elektrischen Zeit-messung oder des in Fig. 17 abgebildeten Myographionsbedienen. Da es aber im vorliegenden Falle nicht aufdie Form der Muskelcurve, sondern nur auf ihren An-fangspunkt ankommt, so hat du Bois-Reymond demApparat eine einfachere Form gegeben, bei welcherdie Zeichnung auf einer ebenen Platte geschieht, diedurch Federkraft fortgeschnellt wird. Fig. 28 stelltden Apparat dar. Er ruht auf einer starken Leitung der Erregung. 109 eisernen Schiene; auf der zwei kräftige Winkelstückeoder Ständer aus Messing A und B sich erheben. Einleichter Messingrahmen nimmt die 160 mm. lange,50 mm. breite Zeichenplatte aus polirtem Spiegelglasauf. Der Rahmen läuft mit möglichst wenig Reibungan zwei zwischen den Ständern parallel ausgespanntenStahldrähten. Der Abstand der Ständer ist gleich derdoppelten Länge des Rahmens, sodass die Platte demZeichenstift in


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