. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . ie Rücksichtslosigkeit der Mittel zurErreichung des vorgeschriebenen Zwecks lassen diesen Es-Senusi-Orden zu einer der gefährlichsten Brüderschaften wer-den, in der die europäische Civilisation wol ihren heftig-sten Gegner in Nordafrika sehen muss. Während meinerEeise durch Marokko begegnete ich mehrfach Mitgliederndieses Bundes, zerlumpte Gestalten, mit stierem, wildemGesichtsausdruck, deren Erscheinen allein genügt, umSchrecken zu verbr


. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . ie Rücksichtslosigkeit der Mittel zurErreichung des vorgeschriebenen Zwecks lassen diesen Es-Senusi-Orden zu einer der gefährlichsten Brüderschaften wer-den, in der die europäische Civilisation wol ihren heftig-sten Gegner in Nordafrika sehen muss. Während meinerEeise durch Marokko begegnete ich mehrfach Mitgliederndieses Bundes, zerlumpte Gestalten, mit stierem, wildemGesichtsausdruck, deren Erscheinen allein genügt, umSchrecken zu verbreiten. Sie treiben sich bettelnd im Landeherum, und wehe dem, der ihr Begehren nicht erfüllt. Icherinnere mich, wie einmal einer dieser blöd-fanatischenStrolche mit einer Lanze auf mich zukam und stürmischGeld verlangte. Er war mit dem Geschenk nicht zufrieden,fiel dem Pferde in die Zügel, drohte mir mit seiner Lanzeund konnte nur mühsam von meiner Begleitung beiseite,geschafft werden. W^er es nun wagen sollte, in begreiflichemUnmuth über diese Zudringlichkeit, gegen einen solchenBettler gewaltsam thäte sehr übel daran, und. L)ic Gebäude der Sultausre^^ideuz. 173 nicht einmal die Behörden des Landes könnten in einemsolchen Falle den Fremdling vor der Wnth des leicht-erregbaren Volkes retten. / Am Morgen des 20. Januar schickte mir der Gouverneurvier gesattelte Maulthiere und einige Machaziui, um mirGelegenheit zu geben, mich in der nächsten Umgebung derStadt umzusehen. Meine beiden Dolmetscher und einer dermarokkanischen Diener, Ibn Dschelul, begleiteten mich. Ausserhalb der eigentlichen Stadt beginnt eine Stadt fiir sich, das geradezu riesige Residenzquartier, wohin man<lurch einige prachtvolle, von Zinnenthürmen über starkenkurzen Säulen fiankirte Thore gelangt. Diese architektoni-schen Wunderbauten mit prachtvollen Majolikafliesen undeiner reizend verschlungenen Decoration bezeugen, wie hochentwickelt hier der Kunstsinn war, und anderer


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