. Die Gartenkunst . Abb. 2. Die Neckarmünz-Gasse in Heidelberg. nördliche Hälfte eine sonnige Grasfläche mit Blumen- beeten; der Gegensatz zwischen Schatten und Licht gibt eine klare einheitliche Wirkung. Im Innern der Altstadt verbreitert sich die schmale Neckarmünzgasse platzförmig bis an den Fluß (Abb. 2, 3). Der inneren Hausreihe gegenüber, längs der Ufermauer, steht eine Reihe alter Roßkastanien, die in engem Stand und breitem Wuchs ineinander den Platzraum abgrenzen gegen den weiten Luftraum über dem Flußtal. Sie ersetzen in ihrer Masse gleich- sam eine abschließende platzbildende Hauswa


. Die Gartenkunst . Abb. 2. Die Neckarmünz-Gasse in Heidelberg. nördliche Hälfte eine sonnige Grasfläche mit Blumen- beeten; der Gegensatz zwischen Schatten und Licht gibt eine klare einheitliche Wirkung. Im Innern der Altstadt verbreitert sich die schmale Neckarmünzgasse platzförmig bis an den Fluß (Abb. 2, 3). Der inneren Hausreihe gegenüber, längs der Ufermauer, steht eine Reihe alter Roßkastanien, die in engem Stand und breitem Wuchs ineinander den Platzraum abgrenzen gegen den weiten Luftraum über dem Flußtal. Sie ersetzen in ihrer Masse gleich- sam eine abschließende platzbildende Hauswand. Es ist der Charakter des Abschlusses dieser grünen Massen mit den Durchblicken zwischen den Stämmen auf das Wasser zusammen mit den alten Hauswänden gegenüber in reizvollem Wechsel das Bild einer intimen Altstadt. Vollständig abseits gelegen, ist dieser Platz still; mit wenigen Fischern, die ihre Boote hier an- legen, und spielenden Kindern, gibt er den Eindruck wieder des ruhig beschaulichen Lebens am Fluß. An einer exponierten, wichtigen Stelle im Stadtbild dagegen, mitten im Verkehr, liegt der Bismarck- platz. Seine hohe Baumpflanzung hilft gegen den Neckar den Brücken- kopf bilden : Wo die neue Brücke mit all dem durchgehenden Verkehr längs der Bergstraße ihre Bogen gegen das hohe Heidelberger Ufer setzt, steht auf der einen Seite als Flanke das Gebäude des Gymna- siums und auf der anderen halten das Gegengewicht die hohen Trauer- weiden der Bismarckanlagen (Abb. 4 und 5). Von der ganzen Linie der gegenüberliegenden Uferstraßen fal- len diese hohen Massen ins Auge, und die Gebäude und Bäume sind gleich in ihrer Wirkung. — Diese Bilder zeigen Gelegenheiten, wo der Gartenkünstler, ebenbürtig dem Bau- meister, eine nicht weniger monu- mentale Wirkung zu erreichen ver- mag; im Zusammengehen mit dem Städtebauer muß er seine Bäume pflanzen und ziehen in bewußter Form zu gewollter Wirkung gleich- wertig mit den raumbildenden Haus- massen. Au


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