. Lehrbuch der Intoxikationen . z anderes,denn jetzt findet man auf einemallmählich sich entleerenden Knol-len neben der neuen, langsamerstarkenden Knollenanlage denlangen Stengel und die zwischenden Blättern sitzende Frucht dervorjährigen Blüte. Der frucht-tragende Spross sitzt auf derSpitze der Knolle, während dieBlüte aus einer seitlichen Rinnehervortritt. In allen Teilen derPflanze, namentlich aber in denreifen Samen, Semen Colchici,und in der Knolle, Bulbus Col-chici, früher Hermodactyligenannt, finden sich 2 Alkaloide,das nach Paschkis fast ungiftigeC o 1 c h i c e 1 n CoiHagNO,. unddess


. Lehrbuch der Intoxikationen . z anderes,denn jetzt findet man auf einemallmählich sich entleerenden Knol-len neben der neuen, langsamerstarkenden Knollenanlage denlangen Stengel und die zwischenden Blättern sitzende Frucht dervorjährigen Blüte. Der frucht-tragende Spross sitzt auf derSpitze der Knolle, während dieBlüte aus einer seitlichen Rinnehervortritt. In allen Teilen derPflanze, namentlich aber in denreifen Samen, Semen Colchici,und in der Knolle, Bulbus Col-chici, früher Hermodactyligenannt, finden sich 2 Alkaloide,das nach Paschkis fast ungiftigeC o 1 c h i c e 1 n CoiHagNO,. unddessen Methylderivat, das Col-chicin CggHgjNOy, welches nachJacobj im Organismus in dasdie deletäre Wirkung bedingendeOxydicolchicin übergeht. Auch in Colchicum neapolitanumTeiiove, C. montanum L., C. arenarium Waldst., C. variegatum L.,C. alpinum D. C. hat man diese zwei Basen gefunden, währendandere Spezies davon frei zu sein scheinen. Die leider nicht seltenenVergiftungen von Menschen kommen teils durch die arzneiliche. Colchicum autumnale. Blüte (A), Blätter und Fruchtkapsel (B), Knolle (A, B, 1), Pistill (2), die reife Kapsel mit Samen (4, 5). Pflanzliche reizende Gifte. Colcliicum, Aconitum. 581 Benutzung von Ext r actum Colchici, dessen Zusammensetzungsehr schwankt, von Vinum Colchici, von Liqueur Laville etc.,teils durch irrtümlichen Genuss der Blätter als Salat, teils durchgedankenloses Essen der Blüten oder Samen von selten der Kinderzu stände. Auch Vergiftungen von Rindern, Pferden und Schweinensind keine Seltenheit, da das Futter derselben häufig sehr reich anColchicum ist, ja nach Fröhner manchmal zur Hälfte aus Teilendieser Pflanze besteht. Diese Vergiftungen der Haustiere erfolgenteils zur Sommerszeit (Mai, Juni) durch die Blätter und Samen,teils im Herbst durch die Blüten. Endlich haben ausgerodete Knollenin einzelnen Fällen Veranlassung zu Vergiftungen gegeben. Ziegen,welche relativ grosse Dosen der Pflanze vertragen, ehe die Vergiftungzum Aus


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