. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXI. 21. Dezember 1917. Nr. 51. Nadidrudc und Nadibildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Friedhofskunst. Friedhofkunst in Russisch-Polen. Von Friedhofsinspektor Mehmel, Köln. (Hierzu vier Abbildungen nach vom Verfasser für die „Garten- welt" gefertigten Zeichnungen.) Von einer Friedhofkunst in Polen kann man erst heute, im Kriege, sprechen; es ist diejenige, die sich mit der Schaffung der Heldenfriedhöfe befaßt. Von einer einhei- mischen, bodenständigen Friedhof


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXI. 21. Dezember 1917. Nr. 51. Nadidrudc und Nadibildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Friedhofskunst. Friedhofkunst in Russisch-Polen. Von Friedhofsinspektor Mehmel, Köln. (Hierzu vier Abbildungen nach vom Verfasser für die „Garten- welt" gefertigten Zeichnungen.) Von einer Friedhofkunst in Polen kann man erst heute, im Kriege, sprechen; es ist diejenige, die sich mit der Schaffung der Heldenfriedhöfe befaßt. Von einer einhei- mischen, bodenständigen Friedhofkunst weiß man aus dem Folenlande wohl kaum etwas zu berichten. Es soll versucht werden, in den folgenden Zeilen eine Erklärung dafür zu geben. Jedes Land, jedes mehr oder weniger große Gebiet drückt seinen Bewohnern einen besonderen Stempel auf, sei es die Tätigkeit betreffend, sei es im Wesen und Charakter, ja selbst im Aussehen. Der polnische Landbewohner ist Naturmensch durch und durch; alle Vorgänge erscheinen ihm natürlich; Geboren- werden und Sterben sind ihm natürlicher Anfang und Ende jedes Lebewesens. Diese Vorgänge haben nichts Geheimnis- volles für ihn. Angst vor dem Tode kennt er nicht; selten sieht man jemand bei einer Beerdigung weinen. Er weiß, daß die Natur ihn bezwingt. Seine Toten senkt er in die Erde; die Grabstätte überläßt er in den meisten Fällen sich selbst; es ist aber keineswegs Pietätlosigkeit; er kennt es nicht besser und hält es so für gut. Die polnischen Fried- höfe erscheinen daher oft wie große natürliche Haine mit regellos verteiltem Buschwerk; ab und zu lassen sich be- stimmte Alleen erkennen. Selten sieht man einen Grab- hügel, von Gräberreihen nicht zu sprechen; Grabmale gibt es in den dürftigsten Formen nur soviel, um den Beerdigungs- platz für eine kurze Spanne Zeit festzulegen. Und gerade in der Natürlichkeit der Gottesacker liegt etwas Erhabenes: Der ewige Kreislauf alles Irdischen offenbart sich, die


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