. Grundzüge der physiologischen Psychologie. unde nennt man die genannte Linieeine Visirlinie. Alle in einer Visirlinie gelegenen Punkte decken sichim Netzhautbilde mit den Mittelpunkten ihrer Zerstreuungskreise. Die-jenige Visirlinie, welche vom Netzhautcentrum ausgeht, nennen wir dieHauptvisirlinie; sie fällt mit der Gesichtslinie, dem Hauptrichtungs-strahl, so nahe zusammen, dass auch dieser Unterschied für die meistenZwecke vernachlässigt werden kann. Den Mittelpunkt der Pupille, inwelchem sich alle Visirlinien schneiden, nennt man den Kreuzungs-punkt der Visirlinien. Derselbe ist, wie man


. Grundzüge der physiologischen Psychologie. unde nennt man die genannte Linieeine Visirlinie. Alle in einer Visirlinie gelegenen Punkte decken sichim Netzhautbilde mit den Mittelpunkten ihrer Zerstreuungskreise. Die-jenige Visirlinie, welche vom Netzhautcentrum ausgeht, nennen wir dieHauptvisirlinie; sie fällt mit der Gesichtslinie, dem Hauptrichtungs-strahl, so nahe zusammen, dass auch dieser Unterschied für die meistenZwecke vernachlässigt werden kann. Den Mittelpunkt der Pupille, inwelchem sich alle Visirlinien schneiden, nennt man den Kreuzungs-punkt der Visirlinien. Derselbe ist, wie man hieraus sieht, von demKreuzungspunkt der Richtungsstrahlen verschieden. Während durch dieRichtungsstrahlen die Lage und Größe des Bildes auf unserer Netzhaut,wird durch die Visirlinien die Richtung bestimmt, in welcher wir jenesBild nach außen verlegen. Die Grenzpunkte eines Objects ab (Fig. 145),vom welchem ein Bild a ß auf der Netzhaut entworfen wird, sehen wiralso nicht bei a und b, sondern bei et und b, gemäß der Richtung der. Fis;. Uö. Visirlinien. Für ferne Objecte fallen übrigens die Richtungsstrahlen unddie Visirlinien so nahe zusammen, dass der Unterschied vernachlässigtwerden kann. Den Winkel a v b, welchen die von den Grenzpunktendes Netzhautbildes gezogenen Visirlinien mit einander bilden, nennt manden Gesichtswinkel. Er ist für uns im allgemeinen das Maß derGröße eines Gegenstandes. Den Objecten, die unter gleichem Gesichts-winkel gesehen werden, entsprechen Netzhautbilder von gleicher Größ Erfahrung lehrt nun aber, dass wir trotzdem keineswegs alle Objectevon gleichem Gesichtswinkel für gleich groß halten. Vielmehr erscheintuns von verschiedenen Objecten mit gleichem Gesichtswinkel dasjenigegrößer, welches wir in weitere Entfernung verlegen. Wird z. B. dasselbeNetzhautbild a ß (Fig. 145) zuerst nach ab und dann nach a b verlegt,so erscheint es im ersten Fall kleiner, im zweiten größer als das wirk-liche Object a b. Die Vorstellung


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