. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Ammoniak als Tötungsmittel ektoparasitärer Saugwürmer bei Fischen. 43 Auftreten großen Schaden anrichten kann. Dactylogyrus bringt nicht wie Gyrodactylus lebende Junge zur Welt, sondern legt Eier, die an den Kiemen sich zu Larven entwickeln. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Frühsommer, wenn die kleinen Fische ein bis zwei Monate alt und noch äußerst zart und empfindlich sind. Zu den Kontrollversuchen standen der Station von Dactylogyrus befallene einsommerige Karpfen zur Verfügung, die zahlreich von dem Wurm bewohnt wurden. Frl. Dr. M. Plehn schr


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Ammoniak als Tötungsmittel ektoparasitärer Saugwürmer bei Fischen. 43 Auftreten großen Schaden anrichten kann. Dactylogyrus bringt nicht wie Gyrodactylus lebende Junge zur Welt, sondern legt Eier, die an den Kiemen sich zu Larven entwickeln. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Frühsommer, wenn die kleinen Fische ein bis zwei Monate alt und noch äußerst zart und empfindlich sind. Zu den Kontrollversuchen standen der Station von Dactylogyrus befallene einsommerige Karpfen zur Verfügung, die zahlreich von dem Wurm bewohnt wurden. Frl. Dr. M. Plehn schreibt nun über die Versuche in der „Allgemeinen Fischereizeitung", München, folgendes: Die kleinen Karpfen wurden in die Lösung- gesetzt und zeigten in dem Bade einige Unruhe und Aufregung, was begreiflich ist, da das Ammoniak zu den Nervengiften gehört. Unter- bricht man das Bad nach 15 Minuten, so er- reicht die Unruhe keinen bedenklichen Grad. In frisches Wasser zurückgesetzt, verhalten die Fische sich bald wieder völlig normal, die Para- siten aber sind tot. Unter dem Mikroskop läßt sich beobachten, wie die Einwirkung des Ammo- niak ihnen verderblich wird; wie sie nach fünf Minuten anfangen, sich krampfhaft zu winden und zu krümmen und nach zehn Minuten fast alle abgestorben sind. Wenn ein Wurm in einem Winkel der Kiemen, wo er dem durchströmenden Atemwasser weniger ausgesetzt ist, tief im Schleim versteckt sitzt, so kann es wohl ge- schehen, daß er leben bleibt und von ihm eine neue Infektion verursacht wird. Darum ist es gut, das Bad zwei- oder dreimal zu wiederholen. Es scheint, daß das ohne den geringsten Schaden für den Fisch geschehen kann. — Noch fehlen allerdings Versuche über die Widerstandsfähigkeit der Karpfen- brut gegenüber dem Ammoniak, doch hat letzteres vor dem Salizyl den Vorzug der zuverlässigeren Wirksam- keit. Allerdings ist zu betonen, daß die verdünnte Lösung, namentlich in stark kalkhaltigem Wasser, sehr rasch u


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