. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 137 jedenfalls darüber leicht einigen, dass es für die Steife des romanischen Stils ebenso be- zeichnend ist, wie die weiche Grazie der klassischen Stellung für den Schönheitskultus der Antike. ren, hier mit Als das Stehen mit gekreuzten Beinen (ich spreche jetzt wieder von dem echten, nicht von dem romanischen) nach dem späteren Mittelalter, wo ich fast jede Spur davon verloren habe, aufs neue aus ihrem Verscluvundensein auftauchte, teilte sie fortwäh- rend im grossen uiul ganzen die Scliicksale des au


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Beinstellungen in der Kunstgeschichte. 137 jedenfalls darüber leicht einigen, dass es für die Steife des romanischen Stils ebenso be- zeichnend ist, wie die weiche Grazie der klassischen Stellung für den Schönheitskultus der Antike. ren, hier mit Als das Stehen mit gekreuzten Beinen (ich spreche jetzt wieder von dem echten, nicht von dem romanischen) nach dem späteren Mittelalter, wo ich fast jede Spur davon verloren habe, aufs neue aus ihrem Verscluvundensein auftauchte, teilte sie fortwäh- rend im grossen uiul ganzen die Scliicksale des aufgestützten Fusses. Es war Avohl aucii in diesem Falle nicht so sehr der erwachende Realismus, d. h. nicht die Beobachtung der Wirklichkeit, welche das Motiv der Vergessenheit entriss, sondern die damali- gen Künstler verdankten sichei'licli in ei'ster Jjinie ilirer Bekannt- schaft mit der Antike, dass ihnen die Augen für diese im Leben so gewöhnliche Stellung geöffnet wurden. Denn abgesehen von den sehr späi'lichen, schon (oben S. 127) erwähnten Hirtenfigu- habe ich sie vor dem XVI. Jahrb. nur in Italien gefunden, aber im Quattrocento zahli-eich genug. Erst zu gleicher Zeit dem aufgestützten Fusse (vgl. oben S. IIS), d. h. im Anfang des XVI. Jahrb., fand sie Verbreitung auch in Mitteleui'oi)a, und ist seitdem bis auf den heutigen Tag aus der Kunst niciit mehr verschwunden. Weil mir aber ihre spätere Geschichte nur wenige Gesichtspunkte von allgemeinerem Interesse dai-zubieten scheint, so erlaube ich mir dasselbe summarische, selbst willkürliche Veilahren, wie in betreff des aufgestützten Fusses ausserhalb Italiens und über- haupt nach der Renaissancczeit, hier zu wiederholen. Aber selbst in Italien eihielt das Stehen mit verschi'änkten Beinen keine mit dem aufgestützten Fusse vergleichbare Bedeutung. Kann man doch in diesem Falle niclit einmal zwischen dem (^)uattro- und dem Cinque- cento unterscheiden. In der italienischen Renaissance, wie übei'haupt in d


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