. Die Gartenwelt . Monstera deliciosa, seit 36 Jahren im Zimmer kultiviert Originalaufnahme für die „Gartenwelt". Weihnachtszeit erstmahg eine ihrer auffallenden, gewöhnlich nur in Gewächshäusern zu sehenden Blüten zur Entfaltung brachte. Vielleicht wäre dem verständnisvollen Blumenpfleger diese Weihnachts- freude schon in früheren Jahren einmal bereitet worden, hätte nicht die mit der Zimmerhöhe in Uebereinstimmung zu bringende Höhenentwicklung der Pflanze mehrmaliges Zurückschneiden des obersten Triebes notwendig gemacht. Diese, von den Gärtnern häufig als Philodendron pertusum be- zeic


. Die Gartenwelt . Monstera deliciosa, seit 36 Jahren im Zimmer kultiviert Originalaufnahme für die „Gartenwelt". Weihnachtszeit erstmahg eine ihrer auffallenden, gewöhnlich nur in Gewächshäusern zu sehenden Blüten zur Entfaltung brachte. Vielleicht wäre dem verständnisvollen Blumenpfleger diese Weihnachts- freude schon in früheren Jahren einmal bereitet worden, hätte nicht die mit der Zimmerhöhe in Uebereinstimmung zu bringende Höhenentwicklung der Pflanze mehrmaliges Zurückschneiden des obersten Triebes notwendig gemacht. Diese, von den Gärtnern häufig als Philodendron pertusum be- zeichnete Aracee stammt vom Westabhange der mexikanischen Kordilleren. Ihre Beliebtheit als Zimmerpflanze verdankt sie der dekorativen Wirkung ihrer großen, lederartigen, vielfach durch- löcherten und fiederspaltigen Blätter, zum kleineren Teile vielleicht auch ihren vom kletternden Stengel entspringenden Adventiv- oder Luftwurzeln, die, strickartig zu Boden hängend, der Pflanze neben originellem Aussehen den Reiz des Fremdartigen verleihen. Die fiederspaltigen Blätter sind ursprünglich ganzrandig. Schon in der Knospe aber, also in frühester Jugend, wächst das zwischen den von der Mittelrippe abgehenden Seitennerven 1. Ordnung befindliche Gewebe ungleichmäßig. Die mittleren, von den Seiten- nerven entfernteren Teile der Blattspreite bleiben im Wachstum zurück, vertrocknen schließlich und reißen auf. Die auf diese Weise entstehenden Löcher sind um so mehr elliptisch, je weiter sie von der Hauptrippe entfernt sind; fließen infolge Auflösung der trennenden Gewebepartien bei der Entfaltung des Blattes nach außen zu teilweise zusammen, so daß das fertige Blatt nunmehr gelappt oder fiederspaltig erscheint. Mit Haberlandt darf man diesen Entwicklungsvorgang als Beweis dafür ansehen, daß durch Anpassung an äußere mechanische Einflüsse erworbene vorteilhafte Gestaltungsmerkmale vererbt werden können. Die beigegebene Abbildung zeigt die eigenartige, de


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