. Botanische Exkursionen im Golfe von Neapel. Marine algae. — 35 — welcher schon bei schwacher Vergrösserung die Sporen beobachtet werden können. Die geschlechtliche Fortpflanzung werde ich später behandeln. Die weitaus häufigste Gattung der Florideen, welche mir auf diesen Sep- temberexkursionen begegnete, war Centroceras. Wo nur ein feiner, braunroter Fadenbusch von den Ufermauern losgelöst wurde, da fanden sich die hakig nach einwärts gekrümmten Gabeläste des Centroceras cinnabarinum Ag. Zwischen seinen eleganten Fäden, die beim leisesten Wellen- spiele hin- und herschaukeln, wächst noch ei


. Botanische Exkursionen im Golfe von Neapel. Marine algae. — 35 — welcher schon bei schwacher Vergrösserung die Sporen beobachtet werden können. Die geschlechtliche Fortpflanzung werde ich später behandeln. Die weitaus häufigste Gattung der Florideen, welche mir auf diesen Sep- temberexkursionen begegnete, war Centroceras. Wo nur ein feiner, braunroter Fadenbusch von den Ufermauern losgelöst wurde, da fanden sich die hakig nach einwärts gekrümmten Gabeläste des Centroceras cinnabarinum Ag. Zwischen seinen eleganten Fäden, die beim leisesten Wellen- spiele hin- und herschaukeln, wächst noch ein anderer Vertreter dieser Familie der Ceramiaceen, die Spyndia filamentosa Harv. Schon bei schwacher Vergrösserung lässt Centroceras eine deutliche Gliederung des gabeläsrtgen Sprosses erkennen. Diese Gliederung ist der äussere Ausdruck der grosslumigen, kurzzylindrischen Gliederzellen, welche gleichsam das Zentralgerüste bilden, auf welchem die kleinen Rindenzellen als ein ge- schlossenes Mosaik sich anlagern und von wo aus rhizoidenähnliche Glieder- fäden und stachel irtige Verzierungen entspringen. Diese Rindenzellcn nehmen ihren Ursprung auf ge- setzmässig geregelte Weise -von den Zentralzellen an den (Quer- wänden. Da entstehen sie vorerst als schmaler Gürtel. Auf diesem Stadium verharren mehrere Arten der Gattung Ceramium. Bei Centro- ceras und vielen andern Gattungen teilen sich diese Rindenzellen fort- gesetzt so weit, bis die Oberfläche der Zentralzellen lückenlos mit dem Rindengewebe überkleidet ist. Dieses Auf- treten des Rindengewebes ist insofern von der Arbeitsteilung begleitet, als die Chromatophoren ihren Platz in dem Rindenparench) m nehmen. Andererseits sind die Rindenzellen sicherlich auch ein mechanisches Gewebe, welches dem ganzen Pflänzchen Zug- und Biegungsfestigkeit verleiht. Ob und in wiefern die stachel- artigen Auswüchse als Tierschutz dienen, ist mir nicht bekannt. Die meisten Bestimmungsbücher der Algen benützen als E


Size: 1674px × 1493px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, booksubjectmarinea, bookyear1904