. Botanische Jahrbu?cher fu?r Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Botany; Plantengeografie; Paleobotanie; Taxonomie; Pflanzen. 102 M. Schenck. dem Parenchym mit sehr elastischen Zellwänden bestehendes Polster, welches durch seinen Druck gegen die Abstammungsachse die Ausspreizung der Äste bewirkt. Dieses Gebilde, welches ich gemäß seiner Lage und seiner Gestalt (wo es reichlicher entwickelt ist) mit Rüper als ein für den Zweck der Spreizung metamorphosiertes Astvorblatt deute, und wel- ches demnach niemals am Grunde von Blättern vorkommt^ findet sich oft am Grunde der Hüllst


. Botanische Jahrbu?cher fu?r Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Botany; Plantengeografie; Paleobotanie; Taxonomie; Pflanzen. 102 M. Schenck. dem Parenchym mit sehr elastischen Zellwänden bestehendes Polster, welches durch seinen Druck gegen die Abstammungsachse die Ausspreizung der Äste bewirkt. Dieses Gebilde, welches ich gemäß seiner Lage und seiner Gestalt (wo es reichlicher entwickelt ist) mit Rüper als ein für den Zweck der Spreizung metamorphosiertes Astvorblatt deute, und wel- ches demnach niemals am Grunde von Blättern vorkommt^ findet sich oft am Grunde der Hüllstrahlen, zwischen ihnen und dem Grunde des Ährchen- stiels in gleicher Lage und Gestalt, wie auch am Grunde der Seitenzweige des Drillings. Es fehlt oder ist nur schwach angedeutet an Hüllstrahlen, welche mehr oder weniger straff aufgerichtet sind, z. B. bei Hordeum se- calinum Schreb., murinum L., europaeum All. u. a., ist aber um so deutlicher wahrzunehmen, je ausgiebiger die Spreizung eines Hüllstrahls sein soll, z. B. bei Hordeum hidbosum L., maritimum With., Elymus striatus Willd. u. a. An Herbarexemplaren ist es wegen der Austrocknung seines saftigen Gewebes nicht so gut zu beobachten, wie an der lebenden Pflanze. Die durch die äußerliche Betrachtung gewonnene Auffassung von der Achsennatur des unteren Teiles der Hüllstrahlen wird denn auch bestätigt durch den ana- tomischen Befund. Auf einem genügend tief geführten Querschnitt zeigt sich ein aus mehreren genäherten Gefäßbündeln bestehender, von Rindenparenchym rings umgebener Zentralzylinder, von welchem weiter oben die Bündel für die Nerven des oberen blattartigen Teiles des Hüllstrahles seitlich ausgehen. Die Beweise für meine Ansicht werden endgültig ergänzt durch die Entwicklungsgeschichte. Die neben- stehende Figur 3 zeigt, wie auf dem Gipfel der Ähre durch Abschnürung vom Grunde des Vegetationskegels, auf dessen beiden Seiten alternierend die Primordien. Fig. 3. Hordeum distichon. .Ent-


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