Grundzüge der physiologischen Psychologie . eilungvon Wasser und Kohlensäure sowie durchveränderliche Lichtbestrahlung herbeige-führten Bewegungen niederer Algen, Pilzeund Schwärmsporen. Insbesondere aufdie Bewegungen gewisser Bakterienbesitzen die Athmungsgase und das Lichteinen so plötzlichen Einfluss, dass jeneBewegungen unmittelbar den Eindruckhervorrufen, als seien sie durch Athmungs-gefühle und Lichtempfindungen hervor-gerufen. Freilich bleibt auch hier dieMöglichkeit nicht ausgeschlossen, dasses sich um bloß physikalische Effectehandelt, wie solche bei den durch die Veränderungen des Fe


Grundzüge der physiologischen Psychologie . eilungvon Wasser und Kohlensäure sowie durchveränderliche Lichtbestrahlung herbeige-führten Bewegungen niederer Algen, Pilzeund Schwärmsporen. Insbesondere aufdie Bewegungen gewisser Bakterienbesitzen die Athmungsgase und das Lichteinen so plötzlichen Einfluss, dass jeneBewegungen unmittelbar den Eindruckhervorrufen, als seien sie durch Athmungs-gefühle und Lichtempfindungen hervor-gerufen. Freilich bleibt auch hier dieMöglichkeit nicht ausgeschlossen, dasses sich um bloß physikalische Effectehandelt, wie solche bei den durch die Veränderungen des Feuchtigkeits-grades der Umgebung hervorgerufenen Bew^egungen unzweifelhaft anzu-nehmen sind 3). Immerhin ist bei der Beurtheilung aller dieser Erscheinungen zu be-achten, dass mit der Nachweisung physikalischer Bedingungen, ausdenen die Erscheinungen der Contraction des Protoplasmas und der Be-wegung von Elementarorganismen abgeleitet werden können, die Annahmebegleitender psychischer Vorgänge keineswegs unvereinbar ist. Auch die. Fig. \. Lymphkörper, a—/.• Gestalt-änderungen der lebenden Zellen ; l dieabgestorbene Zelle. \) Haeckel, Monographie der Radiolarien. Berlin 186:2. S. 104. 2 Dakwix, Insektenfressende Pflanzen. A. d. Engl, von J. V. Carls. Stuttgart Cap. X, S. 208 ff. 3) Th. W. Engelma>n, Pfllgers Archiv f. Physiol. XXVI S. 537, XXIX S. 415,XX;X S. 95. E. Stahl, Botanische Zeitung, XVIII, 1880. Merkmale und Grenzen des psychischen Lebens. 25 Vorgänge in unserm eigenen Nervensystem sucht die Physiologie aus all-gemeineren physikalischen Kräften abzuleiten: die Thatsachen unseres Be-wusstseins bleiben davon unberührt. Erkenntnisslehre und Naturphilosophieverbieten uns physische Lebensäußerungen anzunehmen, welche nicht aufallgemeingültige physikalische Bedingungen zurückführbar wären, und diePhysiologie, indem sie nach diesem Grundsatze handelt, hat denselben,sobald es ihr gelungen ist bis zur Lösung ihrer Aufgaben vorzudring


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