. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. l6l Die Entwickelung des Mammarappatates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. 787 Man könnte versucht sein, die Untersuchung der Verhältnisse beim Eichhörnchen an diesem Punkte zu schliessen, da der zunächst interessirende Entwickelungsprocess scheinbar sein Ende erreicht hat. Es war zu prüfen, wie die Verdoppelung der beiden vorderen Mammaranlagenpaare zu Stande kommt, ob ihr wirklich von vornherein eine doppelte Anlage in Gestalt einer doppelten Milchlinie zu Grunde liegt oder nicht. Diese Prüfung


. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. l6l Die Entwickelung des Mammarappatates der Monotremen, Marsupialier und einiger Placentalier. 787 Man könnte versucht sein, die Untersuchung der Verhältnisse beim Eichhörnchen an diesem Punkte zu schliessen, da der zunächst interessirende Entwickelungsprocess scheinbar sein Ende erreicht hat. Es war zu prüfen, wie die Verdoppelung der beiden vorderen Mammaranlagenpaare zu Stande kommt, ob ihr wirklich von vornherein eine doppelte Anlage in Gestalt einer doppelten Milchlinie zu Grunde liegt oder nicht. Diese Prüfung hat jetzt ergeben, dass das Eichhörnchen hinsichtlich seiner Milchlinie keine Ausnahmestellung unter den Placentaliern einnimmt, sondern sie jederseits in der typischen Einzahl bildet. Die Verdoppelung der beiden vorderen Mammaranlagenpaare stellt sich erst in späteren Stadien ein, als eine Besonderheit, die mit der Anlage der Milchlinie gar nichts zu thun hat. Sie beginnt vielmehr erst nach der Differenzirung der Milchhügel und vollzieht sich unter dem eigenartigen Bilde eines Theilungsvorganges, indem sich zuerst von dem pectoralen, dann von dem ersten abdominalen Milchhügel jeder Körperseite medial ein kleiner Abschnitt der epithelialen Anlage absondert und allmählich ventralwärts verschiebt, bis es schliesslich zur völligen Abtrennung des kleineren Hügels von dem grösseren kommt. Die beiden hinteren Mammaranlagenpaare betheiligen sich dagegen in keiner Weise an diesen Vorgängen. Wollte man sich mit diesem Ergebniss begnügen, so würde man der Eigenart des Mammarapparates beim Eichhörnchen aber keineswegs gerecht. Die Absonderlichkeit seiner Ausbildung geht vielmehr noch weiter. Und zwar lassen dies bereits die Stadien No. 6 und 7 bei genauerer Untersuchung erkennen. Schon aus der Betrachtung von Totalpräparaten ergiebt sich nämlich bei diesen Embryonen, dass sich die Anlagen p und (ii von den Anlagen rt und a nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch


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