Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin . ia auf Befragen schrieb, daß ihn der all-gemeine Glaube an die Giftigkeit der Grasschlange bereits veran-laßt habe, große Mengen dieser Raupe an Versuchstiere zu ver-füttern. Der Versuch sei negativ verlaufen. Ich neige der Vermutung zu, daß mit dem Futter auch hieund da die Raupe von dem weidenden Vieh aufgenommen wird,und daß auch zuweilen ihr Gehäuse dank seiner derben lederartigenBeschaffenheit, sich in die Maulhöhle des Wiederkäuers einkeilenkann. Durch die bekannte Verwechslung von Ursache und Wirkungmag dann zuerst d


Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin . ia auf Befragen schrieb, daß ihn der all-gemeine Glaube an die Giftigkeit der Grasschlange bereits veran-laßt habe, große Mengen dieser Raupe an Versuchstiere zu ver-füttern. Der Versuch sei negativ verlaufen. Ich neige der Vermutung zu, daß mit dem Futter auch hieund da die Raupe von dem weidenden Vieh aufgenommen wird,und daß auch zuweilen ihr Gehäuse dank seiner derben lederartigenBeschaffenheit, sich in die Maulhöhle des Wiederkäuers einkeilenkann. Durch die bekannte Verwechslung von Ursache und Wirkungmag dann zuerst der Aberglaube entstanden sein, der nun alsVerlegenheitsdiagnose gerne bei zweifelhaften Todesfällen unterdem Vieh Verwendung findet Wenn ich mich ferner zur Zeit in Deutschland etwas nähermit den Verwandschaftsverhältnissen unserer Raupe beschäftigenkonnte, so verdanke ich das der Freundlichkeit des Herrn Pro-fessors Kaj^sch, der mich weitgehend informierte und mir dieSammlungspräparate des Museums und die einschlägige Literaturzur Verfügung Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fi*,^ 4. Nach dem Gespinst — dieses läßt sich wegen der Konstanzseines Aufbaus bei der Bestimmung dieser Tiere mit Sicherheitverwerten — gehört die Raupe zur Gattung Chalia. Von diesersind nicht viele Arten bekannt. Am nächsten steht unserer Z2vei Pseiidoßifttiere aus Deutsch Südwest-Afrika. 293 Psycliide nach Bau des Gespinstes und mit Rücksicht auf ihreHeimat Mozambiqiie die Chalia Emiliae, die von Heylaerts be-stimmt und nach JuNODS Gattin, „die ihren Gatten in die umvirt-lichen Gegenden begleitete, benannt wurde (Annales de la SocieteEntomologie de Belgique 1890 S. 180). Er gibt von dem Gespinst der Ch. Emiliae (Fig. 3 u. 4) fol-gende Beschreibung: „Das zylindrisch spindelförmige Gespinst istvollständig mit grauen oder ziegelfarbenen Sandkörnchen bedeckt,und trägt am unteren Ende 3—4 kleine von einander getrenntstehende Zweige. Das männliche Gespinst ist 35, das wei


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