. Die Gartenwelt . Zeit- und Streitfragen, lieber Bücher. In Nr. 48 des letzten Jahrganges brachte Herr Kerlen einen Beitrag zu den „Schulgedanken". Ohne auf den Inhalt der Punkte 1—5 eingehen zu wollen, sei es mir erlaubt, in die Erörterung über die Punkte 5 und 6 einzutreten. Herr K. sagt, jeder, möge seine Vorbildung sein, wie sie wolle, müsse die Möglichkeit haben, als Außenstehender an einer unserer höheren Fachbildungsanstalten die Examina ablegen zu können. Sicher ein feiner und großer Gedanke. Aber ich weiß nicht, ob Herr K. jemals in der Lage gewesen ist, ein Examen als Externer


. Die Gartenwelt . Zeit- und Streitfragen, lieber Bücher. In Nr. 48 des letzten Jahrganges brachte Herr Kerlen einen Beitrag zu den „Schulgedanken". Ohne auf den Inhalt der Punkte 1—5 eingehen zu wollen, sei es mir erlaubt, in die Erörterung über die Punkte 5 und 6 einzutreten. Herr K. sagt, jeder, möge seine Vorbildung sein, wie sie wolle, müsse die Möglichkeit haben, als Außenstehender an einer unserer höheren Fachbildungsanstalten die Examina ablegen zu können. Sicher ein feiner und großer Gedanke. Aber ich weiß nicht, ob Herr K. jemals in der Lage gewesen ist, ein Examen als Externer machen zu müssen. Nach seinem Vorschlage zu urteilen, glaube ich es nicht, denn sonst würde er von der Schwierigkeit einer solchen Prüfung dermaßen überzeugt sein, daß er selbst in den verwegensten Stunden nicht darauf gekommen wäre, diesen Vorschlag zu machen. Das Abiturium an einer unserer höheren Lehranstalten, für einen Schüler leicht zu ersitzen, macht den Außenstehenden so viele Schwierigkeiten, daß es mit Recht für die schwierigste Prüfung gilt. Von denen, die sich melden, besteht höchstens der vierte Teil. Dabei muß man bedenken, daß so und so viele Privatschulen bestehen, die auf diese Prüfung vorbereiten; so und so viele Privatlehrer verdienen mit dem Einpauken ihren Lebensunterhalt, aber trotzdem kommt nur diese erschreckend geringe Anzahl durch. Noch schwerer ist es als Außen- stehender ein Fachexamen abzulegen, das schon von vornherein ziem- liche Ansprüche stellt. An maßgebender Stelle wird man schon deshalb den Vorschlag des Herrn K. nicht in Erwägung ziehen, weil der Fall viel zu selten ein- treten dürfte, daß sich jemand der Prüfung mit Erfolg unter- zieht, abgesehen von anderen Gründen, die hier nicht erörtert werden sollen. Aber warum müssen denn immer Examina gemacht werden, als ob eine Prüfung über den Wert oder Unwert eines Menschen und Fachmannes entscheiden könnte! Ja, wenn man absolut eine städtische Beamte


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