. Die Gartenwelt . Links Tilia euchlora, in diesem Frühjahr umgepfropft, in der Mitte T. platy- phyllos, fast kahl, und rechts T. euchlora, von unten aus kahl werdend. kommt, die dafür auf das roheste und unduldsamste behandelt wer- den, wenigstens von einem großen Teile der Slowenen! Ich sah diese Allee zum ersten Male vor vielen Jahren, mir scheint, es war im Jahre 1868! Schon damals war sie hoch und alt. Ihre Kronen ragten über 30 m hoch, sie hatten sich einander so weit hinauf geschraubt. Dann sah ich sie öfter und fand sie nun im Juni d. J. abermals. Diesmal er- regten sie mein besonderes


. Die Gartenwelt . Links Tilia euchlora, in diesem Frühjahr umgepfropft, in der Mitte T. platy- phyllos, fast kahl, und rechts T. euchlora, von unten aus kahl werdend. kommt, die dafür auf das roheste und unduldsamste behandelt wer- den, wenigstens von einem großen Teile der Slowenen! Ich sah diese Allee zum ersten Male vor vielen Jahren, mir scheint, es war im Jahre 1868! Schon damals war sie hoch und alt. Ihre Kronen ragten über 30 m hoch, sie hatten sich einander so weit hinauf geschraubt. Dann sah ich sie öfter und fand sie nun im Juni d. J. abermals. Diesmal er- regten sie mein besonderes Inter- esse. Die Bäume sind im allge- meinen in den etwa 46 Jahren wenig höher geworden, haben aber an Breite gewonnen und sind jetzt auch dichter und schattender. Ge- schnitten wurde daran nichts. Dürre Zweige sah ich keine, alles zeigt jetzt noch Jugend und Frische, breite, üppige Fülle und dunkles, frisches Grün! Die Stämme ge- wannen auf den höher gelegenen Teilen am Fuße des Stadtwaldes mehr an Durchmesser, als unten auf der flachen Wiese, die alljähr- lich reiche Heuernten gibt. Aes- culus sind Gebirgsbäume und lieben die Abhänge und geschützten Höhenzüge! Ich liebe diese Allee besonders auch deshalb, weil sie eine kleine Rolle in meinem Leben spielt. — Vor dem Hause meiner Eltern floß ein kleiner Bach und an seinem Ufer gab es eine wunder- volle Linie gewaltiger Roßkastanien. Lange Jahre fand ich sie dort immer noch, als ich längst nicht mehr unfreiwillige Bäder im Bache nahm, aus welchem ich öfters halbtot gezogen wurde. Aber als ich zuletzt kam, fand ich sie nicht mehr, man hatte sie entfernt und dafür Linden ge- pflanzt Ich hasse jetzt die Linden. Die Lattermannsallee Laibachs befindet sich auf recht nassem Boden, gar nicht weit vom Lai- bacher Moor; sie steht oft während des Winters unterWasser. DerBoden ist schwarz, fast Moor. Darum ist das Wachs- tum dieser Roßkastanien langsam, darum aber be- wahren sie sich auch vielleicht so lange


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