. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 3 Die G a r t e n w e 11. 29 mit traurigen Gefühlen unter die Ge- nossen ihrer Jugend mischen, die heil und gesund, glücklicheren Lebens- bedingungen entgegengehen? Muß nicht schon hier der Kriegsiuvalide enttäuscht werden, wird er es nicht als Symbol deuten, daß er wie hier, so auch im Kampf ums Dasein den Wettbewerb mit seinen Altersgenossen nicht mehr aufnehmen kann? Unsere, wie ich dankbar selbst empfunden, so vorzüglich geleiteten Lazarette und die hohe Kunst der Aerzte haben manches schier Unmögliche möglich gemacht und manchen tapferen Streiter am Leben


. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 3 Die G a r t e n w e 11. 29 mit traurigen Gefühlen unter die Ge- nossen ihrer Jugend mischen, die heil und gesund, glücklicheren Lebens- bedingungen entgegengehen? Muß nicht schon hier der Kriegsiuvalide enttäuscht werden, wird er es nicht als Symbol deuten, daß er wie hier, so auch im Kampf ums Dasein den Wettbewerb mit seinen Altersgenossen nicht mehr aufnehmen kann? Unsere, wie ich dankbar selbst empfunden, so vorzüglich geleiteten Lazarette und die hohe Kunst der Aerzte haben manches schier Unmögliche möglich gemacht und manchen tapferen Streiter am Leben erhalten, aber innerlich und äußerlich Verletzte sehen wir ja schon täglich genug und werden wir nach Friedensschluß noch viel mehr zu sehen bekommen. Viele von ihnen werden noch lange Rekonvaleszenten, manche wohl Zeit ihres Lebens krank bleiben; sollen sie nun die Bänke unserer vom Straßenstaub geplagten Promenaden bevölkern oder sich in Hast den Platz im überfüllten Straßen- bahnwagen nach dem Stadtpark, im Wettbewerb mit Gesunden er- kämpfen? Wie viel der Herrschaft über ihre Glieder Beraubte müssen auf den versöhnenden Anblick der Natur.^auf den erheiternden Eindruck der Blume, auf die gesunde Wirkung der frischen Luft verzichten, weil sie keinen ständigen Wärter bezahlen können, der sie weit hinaus in den Stadtpark^fährt und dort ihrer wartet, bis die unter- gehende Sonne zum Heimfahren auffordert. Besitzen wir ein Mittel und gibt es einen Weg, um jenen, die doch den ersten Anspruch auf unsere Dankbarkeit haben, den ungestörten Genuß heiterer Som- mertage zu vermitteln, sie der heilenden Kraft der Sonne aus- zusetzen oder von Fall zu Fall der belebenden Frische des Wassers teilhaftig werden zu lassen, so ist es fraglos unsere Pflicht, dieses Mittel zu benutzen und diesen Weg^ einzuschlagen. Der Weg führt zum Invalidenpark. Der Begriff des Invaliden löst bei uns Gedanken an alte, mit mancherlei Gebrechen behaftete, lebensmüde Männer aus und


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