. Die Gartenwelt . Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XV. 11. November 1911. No. 45. Nadidrudc und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Friedhofskunst. Grabmal und Grabbepflanzung unserer Zeit. Von Franz Maedge, Hamburg-Ohlsdorf. (Hierzu acht Abbildungen, nach Zeichnungen des Verfassers.) Die größte Stadt, wie das einfachste, kleinste, vom Verkehr der Außenwelt abgeschlossene Dörflein besitzt ein Stückchen Erde, das jedem Menschen als heilige und weihevolle Stätte gilt, einen Ort, den ein feinfühlender Mensch nur mit heilig


. Die Gartenwelt . Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XV. 11. November 1911. No. 45. Nadidrudc und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Friedhofskunst. Grabmal und Grabbepflanzung unserer Zeit. Von Franz Maedge, Hamburg-Ohlsdorf. (Hierzu acht Abbildungen, nach Zeichnungen des Verfassers.) Die größte Stadt, wie das einfachste, kleinste, vom Verkehr der Außenwelt abgeschlossene Dörflein besitzt ein Stückchen Erde, das jedem Menschen als heilige und weihevolle Stätte gilt, einen Ort, den ein feinfühlender Mensch nur mit heiligem Schauer, mit Ehrfurcht und Achtung betritt. Es ist der Kirch- hof, auch Friedhof oder Gottesacker genannt. Welche Sprache redet nicht ein Friedhof zum Menschen! Wie ergreift nicht ein Friedhof mit seinen Grabhügeln und Monumenten Seele und Geist! Er weckt in uns zunächst ernste, wehmutsvolle Gedanken. Birgt doch hier die kühle Erde wohl manches teuere Familienmitglied, manchen Freund und Bekannten, an dem man im Leben mit ganzer Liebe ge- hangen. Aber der Friedhof redet nicht nur von Trennung, von Tod, er spricht auch von Leben, von Wiedersehen nach dem Tode. Von jeher hat der Mensch der Pflege und dem Schmuck des Friedhofes seine besondere Sorgfalt zugewendet, wenn auch nicht immer das wirklich Schöne hierbei zu seinem Rechte gekommen ist. Es erhebt sich nun die Frage: Was gehört zu einer würdigen Ausschmückung des Friedhofes, oder wie soll der Grabschmuck beschaffen sein. Dieser Schmuck soll an die Toten erinnern und soll die Hinterbliebenen trösten und erheben; er soll die Gedanken der Menschen ablenken von der Alltäglichkeit und höhere Gedanken und Empfindungen in ihnen wachrufen. — Für eine würdige Ausschmückung der Grabanlagen stehen uns reiche Mittel zur Verfügung. Hier bietet uns in erster Linie die Architektur, die rohen Stein- blöcken und Holzstämmen durch Anwendung von Skulptur und Malerei sinnige Formen gibt, große Entfaltungsmöglichke


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