. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. Von den Reizen nnd ihren Wirkungen. 435 fläche aufliielten, setzte er vorsichtig mit einer IMpette verschiedene Stoffe, wie destilliertes Wasser, eine konzentrierte Kochsalzlösnng. eine Znckerlösnn«»' etc., und ließ den 'J'ropfeu sich lang-sam an der Ober- tiäche des Meeres ausbreiten. Die Folge davon war, daß alle Nokti- luken, zu denen nach und nach die zugesetzten Flüssigkeiten hin- drangen, sobald sie mit denselben in Berührung kamen, plötzlich hell aufleuchteten, so daß der anmutige Anblick eines langsam sic


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. Von den Reizen nnd ihren Wirkungen. 435 fläche aufliielten, setzte er vorsichtig mit einer IMpette verschiedene Stoffe, wie destilliertes Wasser, eine konzentrierte Kochsalzlösnng. eine Znckerlösnn«»' etc., und ließ den 'J'ropfeu sich lang-sam an der Ober- tiäche des Meeres ausbreiten. Die Folge davon war, daß alle Nokti- luken, zu denen nach und nach die zugesetzten Flüssigkeiten hin- drangen, sobald sie mit denselben in Berührung kamen, plötzlich hell aufleuchteten, so daß der anmutige Anblick eines langsam sich erweiternden leuchtenden Kreises an der Oberfläche des Meerwassers entstand. b) Läliiiiungswirkiingeii. Den erregenden Wirkungen der eben genannten chemischen Reize gegenüber stehen die Wirkungen bestimmter chemischer Stoff'e, welche die Lebensäußerungen herabsetzen oder ganz lähmen. Diese Stoff'e werden daher als „Narcotica" oder „Anaesthetica" bezeichnet. Zu ihnen gehören vor allem diejenigen, die auf alle Formen der lebendigen Substanz und auf alle Lebensäußerungen lähmend wirken: Alkohol, Aether, Chloroform und Chloral- hydrat. Zu diesen gesellt sich die große Gruppe der Alkaloide, deren Vertreter, wie Morphin, Chinin, Veratrin, Digitalin, Strychuin, Curare etc., zum Teil eine unter den verschie- denen Formen der lebendigen Substanz weit verbreitete, zum Teil aber auch eine nur auf ganz bestimmte Zellformen, vor allem auf die Zellen des Zentralnervensystems, beschränkte Wirkung besitzen. Die lähmenden Wirkungen der Narcotica auf den Stoffwechsel sind besonders von Claude Bernard ^) studiert worden. Der bekannte Pariser Physiologe hat gezeigt, daß der Stoff'wechsel z. B. durch Chloroformnarkose in den verschiedenartigen Zellformen unter- drückt wird. So ist z. B. an Pflanzenzelleu die Läh- mung des Stoffwechsels, und zwar speziell die Aufhebung der Kohlensäurespaltung im Chlorophyll, sehr leicht festzustellen. Claude Bernard benut


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