Archive image from page 598 of Die Gartenwelt (1897). Die Gartenwelt diegartenwelt03berl Year: 1897 111,47 Die Gartenwelt. 555 Seitentriebe von mehr gedrungener Haltung am vorteil- haftesten, während dünnes Holz mindestens zwei Jahre länger auf einen Quirltrieb warten läfst. Ueber Winter, nur frostfrei gehalten, bildet sich Callus; im zeitigen Frühjahr umgesteckt und auf einen halbwarmen Kasten gebracht, erfolgt die Be- wurzelung in 5—6 Wochen. Ein ganzes Jahr kultiviere ich sodann der Ballen- bildung wegen im Topf. Der im ersten Jahre sich ent- wickelnde Trieb ist, wie die Abbildung der ein


Archive image from page 598 of Die Gartenwelt (1897). Die Gartenwelt diegartenwelt03berl Year: 1897 111,47 Die Gartenwelt. 555 Seitentriebe von mehr gedrungener Haltung am vorteil- haftesten, während dünnes Holz mindestens zwei Jahre länger auf einen Quirltrieb warten läfst. Ueber Winter, nur frostfrei gehalten, bildet sich Callus; im zeitigen Frühjahr umgesteckt und auf einen halbwarmen Kasten gebracht, erfolgt die Be- wurzelung in 5—6 Wochen. Ein ganzes Jahr kultiviere ich sodann der Ballen- bildung wegen im Topf. Der im ersten Jahre sich ent- wickelnde Trieb ist, wie die Abbildung der einjährigen Steck- lingspflanze zeigt, ganz unbedeutend, je gedrungener und kürzer, um so besser, während sich der Wurzelwuchs sehr üppig gestaltet. Nach dem Auspflanzen auf ein gut bearbeitetes Kultur- beet bleibt der Trieb des zweiten Jahres auch noch kurz; im dritten Jahre kann man auf einen dreiteiligen, im vierten Jahre auf einen vierteiHgen Quirltrieb rechnen, und damit beginnt das normale, je nach der Varietät üppigere oder ge- drungenere Wachstum. Stecklings-Pflanzen von dünnem, schwachem und langem Holz müssen 2—3 Jahre lang durch Rückschnitt zum allseitigen Austrieb und zur Bildung eines neuen Quirltriebes aus dem alten Holz gezwungen werden. Die Hemlockstannen, von denen ein bewurzelter Steckling der Tstiga pattoniana (Williamsonii) abgebildet ist, bewurzeln sich alle so leicht wie Z'(3'a7/j--Stecklinge und machen in der Behandlung, Formbildung etc. keinerlei Schwierig- keiten. Zwergfichten — auf der Abbildung Picea orientalis pygmaea — sind ebenfalls mit Vorteil aus Stecklingen an- zuziehen. Auf dem Wege des vergleichenden Versuchs gelangt man unschwer zu der Überzeugung, dafs eine Stecklings- Vermehrung um so gröfseren Erfolg verspricht, je weiter die zu vermehrende Pflanzenform vom typischen Speziescharakter in Habitus, Blattgestaltung oder auch Blütenfüllung abweicht; in besonders auffallender Weise gilt solches bei der Ver- zwergung einer


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