. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zirei Gebärden mit dem Zeigefni/jci: 25 der ersten Hälfte des XI. Jahrh. (Swarzenski: Regensburger Buchmalerei, Abb. 31), gewiss, wie auch ein paar als Inschiiften benützte, griechische Wörter, ein von byzan- tinischer Seite herübergekommenes Motiv. „Die kindliche Natur begnügt sich gerne mit AVenigem", sagt Feuerbach, „ver- sucht aber auch das Unmögliche am liebsten" (Der vaticanische Apollo, S. 18). Das Vorhergellende hat Beispiele genug von der Kühnheit der Symbolik gegeben, in welcher sich die Gebärdensprache der mittelalterlichen


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zirei Gebärden mit dem Zeigefni/jci: 25 der ersten Hälfte des XI. Jahrh. (Swarzenski: Regensburger Buchmalerei, Abb. 31), gewiss, wie auch ein paar als Inschiiften benützte, griechische Wörter, ein von byzan- tinischer Seite herübergekommenes Motiv. „Die kindliche Natur begnügt sich gerne mit AVenigem", sagt Feuerbach, „ver- sucht aber auch das Unmögliche am liebsten" (Der vaticanische Apollo, S. 18). Das Vorhergellende hat Beispiele genug von der Kühnheit der Symbolik gegeben, in welcher sich die Gebärdensprache der mittelalterlichen Kunst erging. Nii'gends bekommt man aber eine so lebendige Vorstellung von dem, was man damals von der Kunst forderte urtd ihr zutraute, als aus den Psalterillustrationen, welche in verschiedener Hinsicht ei- nes von den interessantesten Kapiteln der mittelalterlichen Kunstgeschichte ausmachen. Die Kunst wurde eine Bilderschrift znm Unterricht der Unwissenden und zur Er- bauung der Gebildeten, eine sichtbare Uebersetzung oder kommentierende Auslegung des heiligen Textes und der kirchlichen Lehre. Unserer Auffassung gemäss scheint es kaum möglich die Psalmen infolge ihres lyrischen Charakters zu illustrieren. Dazumal be- trachtete man aber die Kunst als eine Sprache für das Auge, als ein „visibile parlare", wie Dante sich ausdrückt, und sie wurde in der Hand der Kirche als Erziehungsmittel um so wichtiger, weil sie der sinnlichen Auffassungsweise naiver Menschen entgegen- kam, welche nicht nur das Erzählte, sondern selbst die Begriffe, die Gleichnisse und die bildlichen Ausdrücke der Rede unmittelbar sehen wollten, um von dem Gesehenen überzeugt zu werden. Die allegorische Kunst späterer Zeiten gibt ja übrigens Zeug- nisse die Fülle, dass dieses Bedürfnis sinnlichen Begreifens selbst auf vollentwickelten Kulturstadien nicht verschwindet, und der trinkende Hirsch, welcher schon in den Ma- lereien der römischen Katakomben die himmlische Sehnsucht de


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