. Die Gartenwelt. Gardening. XXII, 40 Die Gartenwelt. 315 1. Pistacia Terebinthus L., besonders auf den Inseln der Westküste Kleinasiens. Durch Einschnitte in die Rinde ge- winnt man einen Balsam, der früher unter dem Namen zyprischer Terpentin in den Handel kam. Die Blattzellen, von einer Blattlaus hervorgerufen, dienen als Pistazienzellen zur Gerbstoffgewinnung. 2. Pistacia lentiscus L. ist die bekannte, Mastix liefernde, immergrüne, im ganzen Mittelmeergebiet verbreitete Pflanze. Ihr Hauptnutzungsgebiet ist die Insel Chios, wo sie in einer Varietät var. chia in großen Mengen angebaut wird.


. Die Gartenwelt. Gardening. XXII, 40 Die Gartenwelt. 315 1. Pistacia Terebinthus L., besonders auf den Inseln der Westküste Kleinasiens. Durch Einschnitte in die Rinde ge- winnt man einen Balsam, der früher unter dem Namen zyprischer Terpentin in den Handel kam. Die Blattzellen, von einer Blattlaus hervorgerufen, dienen als Pistazienzellen zur Gerbstoffgewinnung. 2. Pistacia lentiscus L. ist die bekannte, Mastix liefernde, immergrüne, im ganzen Mittelmeergebiet verbreitete Pflanze. Ihr Hauptnutzungsgebiet ist die Insel Chios, wo sie in einer Varietät var. chia in großen Mengen angebaut wird. Sie läßt sich wegen ihrer geflügelten Blattstiele leicht von Pistacia Terebinthus unterscheiden. 3. Pistacia atlantica ist fast ausschließlich auf Nord- afrika beschränkt, wo sie ebenfalls zur Gewinnung von Harz, das man mit Datteln zusammen verspeist, angebaut wird. (Aleppo, Killis, Aintal, Homs, Hama) und weit bis nach Obermesopotamien übergreifend als Fruchtbaum angebaut. Sie wird für Fruchtgewinnung auf P. Terebinthus oder auf Sämlinge von P. vera, manchenorts auch auf P. lentiscus veredelt. Das Veredeln geschieht ziemlich roh und nicht wie bei unsern Obstbäumen auf einjährigen Unterlagen oder eigens hierfür gezogene Hochstämme, vielmehr wird es auf ausgewachsenen Pflanzen in ganz beliebiger Höhe am Stamm und an den Zweigen vorgenommen. Als Veredelungs- verfahren dient das Okulieren im Frühjahr an schwächeren Zweigen oder das Spaltpfropfen im April Mai mit grünen Trieben. Die Wunde wird mit Harz, das aus dem Stamm der Unterlage gewonnen wird, verstrichen. Bei der ungleich- mäßigen Veredelung bleiben gewöhnlich einige Zweige des Wildlings erhalten. Eine solche Pflanze fällt sofort durch. Pistacia vera in einem Aleppiner Fruchtgarten. 4. Pistacia vera L., der die folgenden Ausführungen gewidmet sein sollen. Pistacia vera L. ist nach Dr. Goetze in Syrien heimisch. Zur Zeit des Kaisers Tiberius wurde die echte Pistazie nach Italien gebracht und gelangt


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