. Das Irispigment und seine Wirkung. Es hat gewiss eine tiefere Bedeutung, und dieselbe soll durch das Nachstehende wenigstens einigermassen aufgeklärt werden, dass das als- bald zu besprechende Phronima-Auge, das sein Bild nach katoptrischeu Principien entwirft, kein Pigment enthält, während mir kein dioptrisch wirkendes Facettenauge bekannt geworden ist, das nicht zwei wohl- charakterisirte Lagen von Pigment enthielte. Ich verstehe hier unter Pigment das körnige schwarze, gewöhnlich oder immer in Zellen liegende Pigment, wie es ja auch im Wirbelthierauge vorkommt, und sehe von den farbigen u


. Das Irispigment und seine Wirkung. Es hat gewiss eine tiefere Bedeutung, und dieselbe soll durch das Nachstehende wenigstens einigermassen aufgeklärt werden, dass das als- bald zu besprechende Phronima-Auge, das sein Bild nach katoptrischeu Principien entwirft, kein Pigment enthält, während mir kein dioptrisch wirkendes Facettenauge bekannt geworden ist, das nicht zwei wohl- charakterisirte Lagen von Pigment enthielte. Ich verstehe hier unter Pigment das körnige schwarze, gewöhnlich oder immer in Zellen liegende Pigment, wie es ja auch im Wirbelthierauge vorkommt, und sehe von den farbigen und diffusen Pigmenten, sowie von abnormen albinotischen Zu- ständen, die auch bei Krebsen1 und Insecten vorkommen sollen, ab. Die erste oder vordere Pigmentlage liegt innerhalb oder in der Nähe des dioptrischen Apparates, ich will sie, der Aehnlichkeit der Function wegen, das Irispigment nennen. Die zweite Lage liegt an oder zwischen den Ele- menten der Netzhaut, wohl auch hinter derselben, ich will sie das Retina- pigment nennen. Dieses soll lins erst später beschäftigen. Die Abbildung Fig. 1, Taf. I des Lampyrisauges, zeigte uns das Irispigment als die Zwischenräume zwischen den Krystallkegeln ausfüllend; nur die Spitzen derselben sind frei geblieben und ragen in die durch- sichtige Masse, die zwischen dem dioptrischen Apparate und der Retina gelegen ist, hinein. Höchst wahrscheinlich ist das körnige schwarze Pigment hier, wie an den analogen Stellen anderer Facettenaugen, in Zellen ein- geschlossen — ich habe das nicht näher untersucht, sah aber wiederholt Bilder, die wenigstens für den betreffenden Fall keinen Zweifel darüber be- stehen lassen — und so lehrt es auch Grenacher. Dieser unterscheidet hier zwei Arten morphologisch unterscheidbarer Pigmentzellen, die er mit Pg. I und Pg. II bezeichnet. Ich habe keine Ursache, an der Richtigkeit der Grenacher'schen Darlegung zu zweifeln. Da mein Augenmerk weniger den morphologischen als den physiologischen Ver


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