. Biologisches Zentralblatt. Biology. «Tost, Über die Reaktionsgeschwindigkeit im Organismus. 24 zeigen, dass die Maiswurzel bei dieser Temperatur im Laute von mehreren Stunden im Wachstum nicht naehlässt. Sie könnte es aber bei längerer Dauer dieser Temperatur tun, und andere Ob- jekte könnten noch empfindlicher sein. Hierüber muss nun aber einstweilen jede Diskussion ruhen, bis die nötigen Untersuchungen vorliegen. Soviel kann man indes schon heute sagen: es wäre ein Irrtum zu glauben, das Wachstumsoptimum sei ein unabänderlicher Fixpunkt. Sehr lehrreich sind z. B. die Versuche Thiele's (189


. Biologisches Zentralblatt. Biology. «Tost, Über die Reaktionsgeschwindigkeit im Organismus. 24 zeigen, dass die Maiswurzel bei dieser Temperatur im Laute von mehreren Stunden im Wachstum nicht naehlässt. Sie könnte es aber bei längerer Dauer dieser Temperatur tun, und andere Ob- jekte könnten noch empfindlicher sein. Hierüber muss nun aber einstweilen jede Diskussion ruhen, bis die nötigen Untersuchungen vorliegen. Soviel kann man indes schon heute sagen: es wäre ein Irrtum zu glauben, das Wachstumsoptimum sei ein unabänderlicher Fixpunkt. Sehr lehrreich sind z. B. die Versuche Thiele's (1896), der zeigen konnte, dass Penicillin/// bei Kultur auf Glykose und Glyzerin sein Optimum bei 25° C, dagegen auf Ameisensäure bei 27° C. hat. Da dieser Autor nicht etwa die Wachstumsgeschwindig- keit gemessen, sondern die Zeit nach Tagen bestimmt hat, die zur Vollendung eines gewissen Entwickelungszustandes nötig war, so wären für unsere Zwecke präzisere Versuche auf diesem Gebiete durchaus nötig. Es ist kaum daran zu zweifeln, dass Art, Menge und Konzentration der Nährstoffe die Fig. 6. Lage der Kardinal- punkte allgemein beeinflussen dürfte. Dass das Maß des Wachstums nicht nur v o n d e r T e m - peratur abhängt, ist ja allgemein be- kannt. Auch die anderen, früher be- trachteten Prozesse, ja überhaupt alle Vorgänge im Organismus hängen von zahlreichen inneren und äußeren Faktoren ab. Man hat nun, wie Blackman auseinandersetzt, vielfach geglaubt, man könne den Einfluss eines einzelnen Faktors studieren, wenn man diesen allein variieren lässt, alle anderen Faktoren dagegen konstant erhält. So hat Reinke (1883) gezeigt, dass die Assi- milation von E/odea zunächst mit der Lichtintensität steigt, um dann, nach Erreichung eines bestimmten Wertes, bei fernerer Steigerung der Intensität konstant zu bleiben. Als Kurve dargestellt würde dieses Resultat so aussehen (Fig. 6): Den unerwarteten Verlauf dieser Kurve hat schon Pfeffer (1897,1, 324) dahin


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