. Die forstinsekten Mitteleuropas. Ein lehr- und handbuch. Trees; Beneficial insects. 80 I. Allgemeiner Teil. daß der gesamte Polyeder eine parasitäre Bildung sei, die eine Art „Spore", die Dauerform des Mikroorganismus, vorstellt. Soviel steht fest, daß der Erreger befähigt ist, in der Polyeder form jahrelang Lebensfähigkeit und Virulenz zu erhalten. Die Infektion der Raupen erfolgt normalerweise durch Aufnahme von Nahrung, die mit Polyedern behaftet ist. Im Darmsaft des Wirtstieres lösen sich deren Hüllsubstanzen auf und die kokkenartigen Inklusionen werden frei. Wahrscheinlich wandern
. Die forstinsekten Mitteleuropas. Ein lehr- und handbuch. Trees; Beneficial insects. 80 I. Allgemeiner Teil. daß der gesamte Polyeder eine parasitäre Bildung sei, die eine Art „Spore", die Dauerform des Mikroorganismus, vorstellt. Soviel steht fest, daß der Erreger befähigt ist, in der Polyeder form jahrelang Lebensfähigkeit und Virulenz zu erhalten. Die Infektion der Raupen erfolgt normalerweise durch Aufnahme von Nahrung, die mit Polyedern behaftet ist. Im Darmsaft des Wirtstieres lösen sich deren Hüllsubstanzen auf und die kokkenartigen Inklusionen werden frei. Wahrscheinlich wandern sie nunmehr aktiv durch die Darmwände in den Körperhohlraum ein — den exakten Nachweis hierfür durch mikroskopische Beobachtung zu erbringen, erweist sich als technich undurchführbar — wo sie zunächst die Kerne der Hypodermiszellen und der Tracheenmatrix befallen. Wenigstens lassen sich in die- sen Organsystemen stets die ersten Anzeichen der Krankheit beobachten. Sie bestehen in einem Anschwellen des Lumens des Wirtszellkernes, in dessen Inneren ein anfangs kleiner, später aber sich stark ver- größernder eigentümlicher Ein- schlußkörper auftritt. Die Natur dieses Einschlußkörpers ist noch nicht ganz geklärt. Ko- ma r e k und B r e i n d 1 deuten ihn ähnlich wie auch schon v. Prowazek als krankhaft vergrößerten Nucleolus, d. h. als einen Bestandteil des Wirts- tieres. Er soll ein Reaktions- produkt des Wirtszellkernes auf den eingedrungenen Parasiten vorstellen. Prell äußert ver- mutungsweise, daß es sich hier- bei um eine plasmodiumartige, vielkernige Bildung handelt, faßt ihn also als rein para- sitäre Komponente auf. Dieser Autor nimmt auch auf Grund theoretischer Überlegungen im Entwicklungsgang des Parasiten an dieser Stelle eine Art vegetativer Vermehrung an. die zu einer Ausbreitung der Krankheit im Wirtsorganismus führen soll. Doch läßt sich diese Annahme vorerst noch durch keinerlei Beobachtung stützen. Soviel steht fest, daß im
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