. Die Gartenwelt. Gardening. Eigensaatzucht im Gemüse- bau. Von Gleisberg, Proskau, „Es ist kein Zweifel, daß wir während der Kriegsjahre in bezugf auf erstklassige Gemiisesämereien in eine gewisse Hörigkeit gegenüber dem Auslande gekommen sind, da die fast sprichwörtlich gewordene Güte der deutschen Sämereien heute leider sehr viel zu wünschen übrig läßt. Es haben sich Landwirtschaften gefunden, die, ohne eine blasse Ahnung von Ge- müsesamenzucht oder, um genauer zu sprechen, überhaupt von Samenzucht zu haben, zum Gemüsebau ;') Es mag stimmen, vielleicht manchmal noc


. Die Gartenwelt. Gardening. Eigensaatzucht im Gemüse- bau. Von Gleisberg, Proskau, „Es ist kein Zweifel, daß wir während der Kriegsjahre in bezugf auf erstklassige Gemiisesämereien in eine gewisse Hörigkeit gegenüber dem Auslande gekommen sind, da die fast sprichwörtlich gewordene Güte der deutschen Sämereien heute leider sehr viel zu wünschen übrig läßt. Es haben sich Landwirtschaften gefunden, die, ohne eine blasse Ahnung von Ge- müsesamenzucht oder, um genauer zu sprechen, überhaupt von Samenzucht zu haben, zum Gemüsebau ;') Es mag stimmen, vielleicht manchmal noch zu tief gegriffen sein, daß die aus derartigen Samenzuchtbetrieben stammenden Samen „manchmal bis zu 50 °o wertlose Bastarde ; Und doch darf diesen Wirtschaften, die sich während des Krieges unserer Ernährungswirtschaft zur Verfügung gestellt haben und die mit ihren schwachen Kräften das Ungeheure, das von der Gesamtwirtschaft verlangt wurde, auch auf ihre Schultern nahmen, aus ihrer anfechtbaren Arbeit kein allem nicht. Zur Samenzucht im Gemüsebau. Bild 9. Feinlaubiger Kohlrabi. Vorwurf erwachsen, in dem Sinne, als wäre nur schnöde Gewinnsucht die Trieb- feder für die Betriebsumstellung auf Samenzucht gewesen. Dann wäre der Vorwurf bewußter Qualitätsverschlechterung unserer Ge- müsesamenzucht an erster Stelle gegen die Behörden zu erheben, die zu der Samenzucht in großem Umfange aufforderten und die die Samenzucht in bisher nicht darauf eingestellten Betrieben noch unter- stützten. Das wäre jedoch z. T. eine Verkennung der Kriegsnotwendigkeiten, die bei dem Mangel an Saatgut für Heimat und Etappe und dem Mangel an Arbeitskräften in den speziellen Saatzuchtbetrie- ben neben vielen anderen Gründen ein allgemeines Aufgebot aller sich in den Dienst dieser Sache stellen- den Kräfte nötig machte. Das Kriegsende aber verlangt Umstellung. Die Friedensnotwendigkeiten verlangen unbedingte und radikale Abänderung. Die Forderung n


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