. Die Gartenwelt. Gardening. 450 Die Gartenwelt. XXV, 45. Bild 2. Schräggestellter Birnzweig. a) Holztriebe ; b) Fruchtruten ; c) Fruchtspieße ; d) Fruchtsproß ; e) schlafende Augen. Handelsgärtner, wie jeder andere Gewerbetreibende, fertige Ware verkauft und sich diese meist sofort bezahlen läßt, muß der Landschaftsgärtner im allgemeinen die für seine An- lagen bestimmten Pflanzen zunächst beim Handelsgärtner auf eigene Rechnung kaufen. Sind diese dann an ihren Bestimmungsort gebracht, so ereignet es sich nicht selten, daß sie trotz sorgfältiger Behandlung unter den Einflüssen launiger Witter


. Die Gartenwelt. Gardening. 450 Die Gartenwelt. XXV, 45. Bild 2. Schräggestellter Birnzweig. a) Holztriebe ; b) Fruchtruten ; c) Fruchtspieße ; d) Fruchtsproß ; e) schlafende Augen. Handelsgärtner, wie jeder andere Gewerbetreibende, fertige Ware verkauft und sich diese meist sofort bezahlen läßt, muß der Landschaftsgärtner im allgemeinen die für seine An- lagen bestimmten Pflanzen zunächst beim Handelsgärtner auf eigene Rechnung kaufen. Sind diese dann an ihren Bestimmungsort gebracht, so ereignet es sich nicht selten, daß sie trotz sorgfältiger Behandlung unter den Einflüssen launiger Witterung und einer Reihe weiterer Faktoren, wie Hagelschlag, Sturm, Frost, Schädlinge usw. Schaden nehmen oder gar ganz zugrunde gehen, und — der Bauherr weigert sich, den so ohne Verschulden des Land- schaftsgärtners entstandenen Schaden zu tragen. Er weigert sich, die eingegangenen Pflanzen zu bezahlen, und der Konflikt ist da. ^i In der Vorkriegszeit schützte sich der Landschaftsgärtner durch vertragliche Abmachungen mit dem Bauherrn oder durch entsprechend höhere Berechnung seiner Arbeit und der gelieferten Ware. Kam die Auftragserteilung aus ersterem Grunde nicht zustande, dann war das Uebel auch nicht groß. Bei der regen Bautätigkeit fand er ja bald wieder Ersatz für den verloren gegangenen Auftrag. Heute ruht aber die Bautätigkeit mit geringen Aus- nahmen, und vielen der Leute, die heute Geld zum Bauen hätten, fehlt obendrein der Sinn für unsere Kunst, und umgekehrt fehlt den kunstsinnigen und blumenliebenden Menschen heute das Geld zur Befriedigung ihrer Wünsche. Darauf gründet sich die Jagd der vielen Landschaftsgärtner auf die wenigen Glücklichen, die nicht nur die Liebe, sondern auch noch das Geld haben, Gärten anzulegen. Konkurrenz- neid, gegenseitiges Preisdrücken und alles mögliche andere sind aber die Begleiterscheinungen dieses Jagens, die nicht gerade zur Hebung unseres Berufes beitragen. In gewisser Beziehung hilft ja die Natur sic


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