. Die geologischen grundlagen der abstammungslehre. Paleontology; Evolution. Manteltiere. 175 wie dieses Verhältnis im besondern zu denken sei. Zwar erhob ein hervorragender Forscher, K. E. v. Baer, noch dicht vor seinem Tode (1873), laut Protest gegen die Chordaten-Natur und trat für die ältere Auffassung ein. Aber dies blieb in einer Zeit der Über- schätzung der Ontogenie ohne Wirkung und mußte es wohl auch deshalb bleiben, weil v. Baer seinen Vergleich mit den Muschel- tieren nicht einwurfsfrei durchführen konnte. Wenn ich jetzt im Anschluß an den besprochenen Entwicklungs- gang der Rudiste


. Die geologischen grundlagen der abstammungslehre. Paleontology; Evolution. Manteltiere. 175 wie dieses Verhältnis im besondern zu denken sei. Zwar erhob ein hervorragender Forscher, K. E. v. Baer, noch dicht vor seinem Tode (1873), laut Protest gegen die Chordaten-Natur und trat für die ältere Auffassung ein. Aber dies blieb in einer Zeit der Über- schätzung der Ontogenie ohne Wirkung und mußte es wohl auch deshalb bleiben, weil v. Baer seinen Vergleich mit den Muschel- tieren nicht einwurfsfrei durchführen konnte. Wenn ich jetzt im Anschluß an den besprochenen Entwicklungs- gang der Rudisten die Manteltiere mit ihnen vergleiche, so sehe ich vorläufig von den ontogene- tischen Verhältnissen ganz ab und fasse nur die fertigen Tiere ins Auge. Von den drei gewöhnlich unterschiedenen Abteilungen: As- cidien. Appendicularien und Salpen kommen zunächst nur die erstgenannten in Frage. Die Gesamtorganisation der Ascidien weicht von der der Rudis ten, wie wir sie ge- schildert haben, in keinem ein- zigen wesentlichen Punkte ab. Sie sind meist festgewachsen, selten stecken sie frei im Schlamm oder bilden schwimmende Kolo- nien. Es gibt Einzeltiere und Kolonien. Die Größe der Indi- viduen schwankt etwa zwischen der einer Faust und eines Steck- nadelkopfs. Sie leben meist im Flachwasser, vereinzelt auch in der Tiefsee. Der sackförmige Körper (Fig. 104) besitzt an sei- nem oberen Ende zwei Siphonen, einen Kiemensipho (ks), und dieser steht bei zylindrischen Formen immer etwas höher als der andere, der Kloakensipho (es). Durch ersteren strömt das Wasser in den weiten Kiemensack, passiert die gitterförmig durchbrochenen Kiemen (k): die nach Art der Blätterkiemen der Muscheltiere gebaut sind, und gelangt so in den Peribranchialraum (pb) und durch diesen aus dem Kloakensipho (es) heraus. Die Nah- rung wird, wie bei den Muscheltieren, mit Schleim vermischt dem. Fig. 104. Schema der Organisation einer einfachen A s c i d i e. (Nach Herdman.) Schale und Kiemen z.


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