. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. '6U Hindernisse ein hartnäckiges Bestreben zeigen, sich im einzelnen typisch weiter zu differenzieren, d. h. sich zu Linsenfasern umzubilden, und in ihrer Gesamtheit, soweit es die Verhältnisse gestatten, ein dem normalen Organ möglichst ähnliches, also in diesem Falle ein linsen- ähnliches Organ zu bilden. Was mir jedoch bei den vorliegenden Beobachtungen von beson- derem Interesse schien, ist die auffällige Aehnlichkeit dieser in der Epidermis zur Entwickelung gelangten „Lentoide" mit einer primitiven Sinuesknospe (ode


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. '6U Hindernisse ein hartnäckiges Bestreben zeigen, sich im einzelnen typisch weiter zu differenzieren, d. h. sich zu Linsenfasern umzubilden, und in ihrer Gesamtheit, soweit es die Verhältnisse gestatten, ein dem normalen Organ möglichst ähnliches, also in diesem Falle ein linsen- ähnliches Organ zu bilden. Was mir jedoch bei den vorliegenden Beobachtungen von beson- derem Interesse schien, ist die auffällige Aehnlichkeit dieser in der Epidermis zur Entwickelung gelangten „Lentoide" mit einer primitiven Sinuesknospe (oder wenigstens einem Entwickelungszustande solcher), wie wir sie in der Haut niederer Wirbeltiere, speziell der Fische und Amphibien antreffen. Das Charakteristische dieser, bei den höheren Wirbeltieren noch als Geschmacksknospen innerhalb der Mundhöhle auftretenden kugeligen oder tonnenförmigen Gebilde liegt bekanntlich in der typischen Gruppierung der dieselben zusammensetzenden epi- thelialen Elemente, von denen in meridionaler Richtung angeordnete langgestreckte, spindelförmige Zellen (Deckzellen) kapselartig einen zentralen Hohlraum umgeben, welcher eine Anzahl meist etwas plumper gebauter Zellen, die eigentlichen Sinneszellen, umschließt (Fig. 11). Vergleichen wir die Abbildung unseres Lentoids (Fig. 9) beispiels- weise mit einer Hautsinnesknospe einer Amblystomalarve, welche etwas schematisiert in Fig. 11 dargestellt ist, so dürfte die unverkennbare Aehnlichkeit im Bau- prinzip beider ohne weiteres ins Auge fallen. Die zentral gelegenen Zellen unseres Lentoids würden den Sinneszellen des Knospenorgans entsprechen, die peripheren, konzentrisch an- geordneten, spindelförmigen Elemente des er- steren den Deckzellen des letzteren. Im ein- zelnen sind natürlich auch mancherlei Unter- schiede zu konstatieren. So ermangeln vor allem die zentralen Zellen des Lentoids der für alle Neuroepithelien so charakteristischen Sinneshaare, und ferner fehlt dem erstereu die


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