. Die Gartenwelt. Gardening. XVIII, 17 Die Gar' > n w e 11. 229 In unserem Vaterlande kommen sehr viele Arten der Gattung Orobanche vor, weil sie aber selten häufig auftreten, sind sie weniger bekannt. Sie gehören zu der Familie der Orobanchaceae und somit zu den Dikotylen oder zweikeimblätterigen Pflanzen. Jetzt wird aber die Geschichte schon interessant, denn der Keimling hat überhaupt keine Spur von Keimblättern und zeigt auch keine Gliederung in Wurzeln und Stengel. Aus dem sehr feinen Samen entwickelt sich ein fadenförmiges Gebilde, das sich wie ein Würmchen in den Boden bohrt. Unvermö


. Die Gartenwelt. Gardening. XVIII, 17 Die Gar' > n w e 11. 229 In unserem Vaterlande kommen sehr viele Arten der Gattung Orobanche vor, weil sie aber selten häufig auftreten, sind sie weniger bekannt. Sie gehören zu der Familie der Orobanchaceae und somit zu den Dikotylen oder zweikeimblätterigen Pflanzen. Jetzt wird aber die Geschichte schon interessant, denn der Keimling hat überhaupt keine Spur von Keimblättern und zeigt auch keine Gliederung in Wurzeln und Stengel. Aus dem sehr feinen Samen entwickelt sich ein fadenförmiges Gebilde, das sich wie ein Würmchen in den Boden bohrt. Unvermögend aus dem Schöße der nährenden Mutter Erde etwas zu seiner Entwicklung aufzunehmen, sucht es nach einer Wurzel, die dieses Geschäft für es übernehme. Das würde ihm ja nicht sonderlich schwer fallen, wenn das kleine Ding nicht gar zu wählerisch wäre, denn jede Orobancheart hat entweder nur eine oder eine ganz beschränkte Anzahl von Pflanzen, die das Geschäft eines Wirtes bei ihr übernehmen können. Ist nun unser Keimling vom Glücke begünstigt und findet er eine zusagende Wurzel, dann legt er sich daran an, und aus dem Faden wird bald eine kugelförmige Masse. Diese sendet mit einer Kraft, die man dem kleinen Gebilde nicht zutrauen sollte, kleine Zapfen durch die Wurzelrinde bis zum Kern. Jetzt ist der Ernährer gefunden. Es bildet sich ein reichbeschuppter Knollenstock, aus welchem der Stengel mit den Blüten dem Lichte entgegenstrebt. Sämtliche Orobanchen haben kein Blattgrün. Der Stengel ist mit zahlreichen vertrocknet aussehenden Schuppen besetzt. Manche von ihnen erreichen oft eine ganz stattliche Größe. Von O. Rapum Genistae, die auf Sarothamnus scoparius, dem Besenstrauch, 5chmarotzt, habe ich schon Stöcke von fast 1 m Höhe gefunden, die in der Erde eine l^nollenförmige Verdickung von der Größe einer Runkelrübe hatten. Diese Art ist eine der verbreitetsten; die Blüten sind hellrötlichbraun. Auf Thymus Serpyllum schmarotzt O. Epithymum m


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