Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes . akteristische Erscheinung bietet aufder Anbetung der Könige das Kleid der Maria, dessen Falten-gebung ein so gekünsteltes System verästelter Linien zeigt, daßes schwer erklärlich bleibt, wie ein und derselbe Formschneiderbei der Behandlung der Gewänder so getrennte Wege gehenkonnte. Aber gerade diesem Umstände haben wir es mit zu danken,wenn sich die Spuren der Tätigkeit unseres Bilddruckers nochweiter verfolgen lassen, denn die gleichen charakteristischenBruchformen kehren auch auf einer ebenfalls der St. GallenerStiftsbibliothek g


Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes . akteristische Erscheinung bietet aufder Anbetung der Könige das Kleid der Maria, dessen Falten-gebung ein so gekünsteltes System verästelter Linien zeigt, daßes schwer erklärlich bleibt, wie ein und derselbe Formschneiderbei der Behandlung der Gewänder so getrennte Wege gehenkonnte. Aber gerade diesem Umstände haben wir es mit zu danken,wenn sich die Spuren der Tätigkeit unseres Bilddruckers nochweiter verfolgen lassen, denn die gleichen charakteristischenBruchformen kehren auch auf einer ebenfalls der St. GallenerStiftsbibliothek gehörigen h. Anna selbdritt^ (Sehr. II94.)wieder; auch hier breiten sich die Faltenlinien wie Ranken überdas Kleid der Heiligen aus, und die T-förmigen Umbiegungensind noch auffälliger. Allerdings gewährt die Darstellung sonstso gut wie keine Möghchkeit einer weiteren stilistischen Ver-gleichung, denn an Stelle der Landschaft ist dem Charakter desVorwurfes entsprechend als Hintergrund ein Innenraum gewählt Abb. bei A. Fäh, a, a. O., Nr. 4. 39. Abb^l6. Kreuztragung, vereinigt mit einer Darstellung der h. Dorothea und des h Alexii (Sehr. 930). — 40 — mit Ausblicken ins Freie, die ein paar etwas genrehaft behandelteZüge aus dem Leben der Natur bieten. Aber auch so ist die inder gleichen, ungewöhnlich stark verästelten Faltengebung gefundeneBeziehung zur Anbetung der h. drei Könige Beweis genug fürdie Zugehörigkeit der h. Anna selbdritt zu der bisher besprochenenGruppe von Bildern, auch ohne daß man noch besonders auf dengleichfalls gewölbten Kreuznimbus des Christkindes und die Ueber-einstimmung im Kolorit wie der Größe mit den beiden angeführ-ten St. Gallener Blättern aufmerksam zu machen braucht. Bei dieser Gelegenheit wird auch auf den mit der hand-schriftlichen Jahreszahl 1443 versehenen Holzschnitt des Ger-manischen Nationalmuseums zu Nürnberg hinzuweisen sein, dereine Kreuztragung in Verbindung mit der h. Doro-thea und dem h. Alexius (Sehr. 9


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