. Biologisches Zentralblatt. Biology. 300 Brüh, Weitere Untersuchungen über die Fernorientierung der Ameisen. läuterungen zu denselben und verweise bezüglich der Einzelheiten auf die den Figuren beigegebenen Buchstabenerklärungen. In allgemeiner Hinsicht ist zunächst hervorzuheben, dass beide Reisen von auffallend großen Individuen43) und in sehr bedächtigem Tempo, mit häufigen längeren Aufenthalten sowie kleinen seitlichen Abschweifungen (die der Einfachheit wegen nicht gezeichnet sind) ausgeführt wurden. Es handelt sich also wahrscheinlich um sogen. „Forschungsreisen" (Cornetz), deren Z


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 300 Brüh, Weitere Untersuchungen über die Fernorientierung der Ameisen. läuterungen zu denselben und verweise bezüglich der Einzelheiten auf die den Figuren beigegebenen Buchstabenerklärungen. In allgemeiner Hinsicht ist zunächst hervorzuheben, dass beide Reisen von auffallend großen Individuen43) und in sehr bedächtigem Tempo, mit häufigen längeren Aufenthalten sowie kleinen seitlichen Abschweifungen (die der Einfachheit wegen nicht gezeichnet sind) ausgeführt wurden. Es handelt sich also wahrscheinlich um sogen. „Forschungsreisen" (Cornetz), deren Zweck im ersten Falle wohl die Auffindung einer ergiebigen Nahrungsquelle oder eines neuen Nistplatzes, im zweiten Falle vielleicht auch die Entdeckung Fig. 10. Formica rufa L. 9. V. 15 2—3^ p. ra. iV= Nest, Sp = Sandplatz, Bl = Blumenbeet, L = Gartenlaube (z. Zt. nicht begrünt!), Sb = Salatbeet, H = Himbeerpflanzung, St = Einfassteine, Z =: Garten- zaun. J = Johannisbeerpflan- zung, T = Tanne. — Das Terrain beim Gartenzaun liegt ungefähr 1 m unter dem Niveau des Sandplatzes. eines Sklavennestes war. Beide Reisen dauerten ungewöhnlich lange, die der Rufa ungefähr 1 Stunde, die der Sanguinm sogar über 1^2 Stunden. Schon dieser Umstand lässt vermuten, dass hier der Lichtkompassinn von Santschi für die genauere Rich- tungsbestimmung jedenfalls nur von untergeordneter Bedeutung sein konnte, denn bei so langer Zeitdauer hätte der genannte Mecha- nismus, in Anbetracht der relativen Ortsveränderung der Sonne und der bedeutenden Entfernung des Endpunktes der Reise, doch wohl zu sehr erheblichen Richtungsfehlern führen müssen. Zu alledem kommt noch die ungewöhnlich unregelmäßige Form der beiden Kurven, mit ihrem wiederholten Richtungswechsel u. s. w. Von dem größten Interesse ist in dieser letzteren Hinsicht nament- lich die erste Reise (Fig. 10), in deren Verlauf ein ausgedehntes Polygon beschrieben und auf dem kürzesten Wege direkt geschlossen wurde,


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