. Biologisches Zentralblatt. Biology. erstere durch Streckung der Achsen und der Blütenstiele viel lockerer sind als letztere, tritt auch bei anderen Urticaceenformen, z. B. U. inlulifera., auffallend hervor. Das sind verhältnismäßig kleine Verschiedenheiten, die sich leicht biologisch ausdeuten lassen. Aber auch in den Fällen, in welchen männliche und w^eibliche Blütenstände äußerlich sehr verschieden sind, hat sich doch die Übereinstimmung im Aufbau ergeben"). Betreffs der anatomischen Verschieden- heiten möchte ich auf die Untersuchungen von Gre- villius'^) verweisen. Erwähnt sei nur,


. Biologisches Zentralblatt. Biology. erstere durch Streckung der Achsen und der Blütenstiele viel lockerer sind als letztere, tritt auch bei anderen Urticaceenformen, z. B. U. inlulifera., auffallend hervor. Das sind verhältnismäßig kleine Verschiedenheiten, die sich leicht biologisch ausdeuten lassen. Aber auch in den Fällen, in welchen männliche und w^eibliche Blütenstände äußerlich sehr verschieden sind, hat sich doch die Übereinstimmung im Aufbau ergeben"). Betreffs der anatomischen Verschieden- heiten möchte ich auf die Untersuchungen von Gre- villius'^) verweisen. Erwähnt sei nur, dass ich bei Urtica dioica in den untersuchten Fällen die weib- lichen Inflorescenzachsen ursprünglich schwächlicher gebaut fand als die männlichen, welche zahlreichere, größere und schwerere Blüten zu tragen haben. Post- tloral tritt aber in den Leitbündeln der weiblichen Blütenstandsachsen ein sekundäres Dickenwachstum ein, welches namentlich auch mechanisches Gewebe liefert. Auch die mechanischen Zellen des Grund- gewebes werden verstärkt, wie denn auch sonst eine mechanisch stärkere Ausbildung von weib- lichen Inflorescenz- resp. Blütenachsen vielfach wahrnehmbar ist. Sie wird er- möglicht durch den infolge der Befruch- tung eintretenden Zustrom von Baumate- rialien. Dass dabei nicht etwa die durch das Schwererwerden der heranreifenden Blüten eintretende stärkere Belastung als Reiz wirkt — wie teilweise angenommen wurde — ist zweifellos'^). Euphorbiaceen. Mercurialisperen- nis, eine diözische Pflanze, sei hier er- wähnt, weil, wie die Abbildungen Fig. IG u. 17 zeigen, hier besonders deutlich die Tatsache hervortritt, dass die weiblichen Inflorescenzen viel äi'mer an Blüten sind als die männlichen; oft ist bei ersteren sogar nur eine Blüte vorhanden, während bei den männlichen Blütenständen die Zahl wohl selten unter 12 heruntergeht. Erhebliche Unterschiede im anatomischen Bau der 71) Vgl. Golenkin, Beitrag zur Entwickelungsgeschich


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