. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 52 Dazu müßte in erster Linie der Nachweis gebracht werden, daß der Canalis pterygoideus der Säuger dem Canalis parabasalis der Saurier homolog ist. Diesen Beweis hat Gaupp fiicht geliefert. Ich werde aber dagegen jetzt beweisen, daß die beiden Kanäle einander nicht homolog sind und überhaupt nicht sein können. Denn: 1) kommen sie auf ganz verschiedene Weise zustande; 2) liegen sie an ganz verschiedenen Stellen. Nervus palatinus (Fig. 16 ) gesondert aus dem Cavum cranii aus, und zwar jeder für sich durch je ein Loch in der


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 52 Dazu müßte in erster Linie der Nachweis gebracht werden, daß der Canalis pterygoideus der Säuger dem Canalis parabasalis der Saurier homolog ist. Diesen Beweis hat Gaupp fiicht geliefert. Ich werde aber dagegen jetzt beweisen, daß die beiden Kanäle einander nicht homolog sind und überhaupt nicht sein können. Denn: 1) kommen sie auf ganz verschiedene Weise zustande; 2) liegen sie an ganz verschiedenen Stellen. Nervus palatinus (Fig. 16 ) gesondert aus dem Cavum cranii aus, und zwar jeder für sich durch je ein Loch in der primordialen Schädelbasis. Der Nervus palatinus { Fig. 16) kommt dabei sofort neben die Carotis interna {), und zwar lateral von ihr, zu liegen und in die Nachbar-. Mmtdhöhle Fig. 16. Fig. 17. Fig. 16 und 17. 2 Schnitte aus der Serie einer Larve von Salamandra atra, zur Erläuterung der Beziehungen zwischen Parasphenoid {Psp), Abducens {VI), Carotis in- terna {), Nervus palatinus {n.'p) des Facialis {VII) und primordialer Schädelbasis. Der in Fig. 16 abgebildete Schnitt liegt 2 Schnitte orahvärts von dem in Fig. 17 ab- gebildeten. Schaft der hinteren seitlichen Teile des Parasphenoids (Psp). Während nun die Carotis weiterhin in einen von dem Parasphenoid und der primordialen Schädelbasis gebildeten Kanal eingeschlossen wird, geschieht das mit dem Nervus palatinus niemals; er bleibt, seitlich vom Para- sphenoid, frei unter der primordialen Schädelbasis liegen, verhält sich also genau so wie bei Hatteria. Es wird demnach bei zwei so primi- tiven Quadrupedenformen, wie Salamandra und Hatteria, der Nervus palatinus nicht, wie bei den Lacertiliern, in einen Kanal eingeschlossen. Das legt denn doch, neben dem bereits oben über die Lacertilier Ge- sagten, die Frage sehr nahe, ob bei den Lacertiliern hier nicht durchaus sekundäre Verhältnisse vorliegen, bedingt durch eine sekundäre seitliche und nach vorn zu (oralwärts) gerichtete Ausdehnung der hinteren


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