. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die PsalteriUustration im Mittelalter. 19 Braun und Purpur. Seltener sind das schöne byzantinische Roth (ein Ton zwichen Zinnober und Carmin), Erzgrün, ein trübes Grrün, ein blasses, kör- perloses G-elb und andere Farben ^). Sie sind in al- len Handschriften der älteren Gruppe auf den helle- ren Stellen sehr dünn aufgetragen. Nur die Modelli- rung ist kräftig, aber einfach in dicken Linien ange- legt. Eine leichte Goldschraffirung kommt im Psalt. vor. In den nackten Theilen, wo der Per- gamentgrund farblos hervortritt (Paris. Fragm.) ode
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die PsalteriUustration im Mittelalter. 19 Braun und Purpur. Seltener sind das schöne byzantinische Roth (ein Ton zwichen Zinnober und Carmin), Erzgrün, ein trübes Grrün, ein blasses, kör- perloses G-elb und andere Farben ^). Sie sind in al- len Handschriften der älteren Gruppe auf den helle- ren Stellen sehr dünn aufgetragen. Nur die Modelli- rung ist kräftig, aber einfach in dicken Linien ange- legt. Eine leichte Goldschraffirung kommt im Psalt. vor. In den nackten Theilen, wo der Per- gamentgrund farblos hervortritt (Paris. Fragm.) oder wo sie ganz leicht mit einem warmen Tone lasirt sind (), sind die Schatten durchsichtig braun, grün oder bläulich mit leicht nachgezogenen rothen, brau- nen oder schwarzen Umrissen. Das Haar und der Bart ^^. j ,,. Die tauzende Mirjam sind dunkelbraun oder hellblau (die gewöhnliche, ar- (, fol. 148 v:o). chaische Bezeichnung der weissen Haare), bez. blassgrün. Wie jede volksthümliche Kunst, wenden sich diese Miniaturen mehr an die i'hantasie, als an den Formensinn, bilden somit auch im Stile eine Gattung für sich in der byzantinischen Kunst und stehen durch ihre Eigenart in ausge- sprochenem Gegensatze zu den anspruchsvolleren, so zu sagen ofliciellen Lei- stungen derselben. Man könnte fast glauben, Werke der frühchristlichen Kunst vor sich zu haben, so leicht fliesst die Ertindung, so ungequält und unbefan- gen springen die Ideen hervor, so sorglos und breit ist die Ausführung — wären wir nicht hier noch etwas weiter von der Antike entfernt und wäre nicht der theologische Geist, der die Phantasie der Künstler leitet, der alten Kunst so gänzlich fremd gewesen. Später — in dem (Fig. 12—15), im (Taf. IV u. V), wie in dem russ. v. J. 1397 — tritt das byzantinische Element stärker hervor. Die Figuren werden langgestreckt, steifer in den Bewegungen, strenger im Ausdrucke, mit harten, distinguirten T
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