. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 4 Die Gartenwelt. 39 und da sie nach behördlicher Anordnung von den Stations- vorstehern den Züchtern mit 45 Pf. für das Kilo bezahlt wurden, kann der Anbau zum Verkauf nur als unlohnend bezeichnet werden. Sonnenblumen verlangen eine starke Düngung und saugen daneben den Boden noch so sehr aus, daß andere Kulturen durch ihren Anbau in ungünstiger Weise beeinflußt werden. Ganz besonders möchte ich vor dem Anbau von Sonnenblumen in Obstpflanzungen warnen. Die Aussaat muß so früh als möglich erfolgen, wenn es sein kann, Ende März oder Anfang April. Die ertragreic
. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 4 Die Gartenwelt. 39 und da sie nach behördlicher Anordnung von den Stations- vorstehern den Züchtern mit 45 Pf. für das Kilo bezahlt wurden, kann der Anbau zum Verkauf nur als unlohnend bezeichnet werden. Sonnenblumen verlangen eine starke Düngung und saugen daneben den Boden noch so sehr aus, daß andere Kulturen durch ihren Anbau in ungünstiger Weise beeinflußt werden. Ganz besonders möchte ich vor dem Anbau von Sonnenblumen in Obstpflanzungen warnen. Die Aussaat muß so früh als möglich erfolgen, wenn es sein kann, Ende März oder Anfang April. Die ertragreichste Sorte ist die russische Riesensonnenblume, die, eintriebig gezogen, armstarke Stämme entwickelt. Die Kerne werden am besten in Reihen auf 150 bis 200 cm Reihenabstand und in 60 bis 80 cm Abstand innerhalb der Reihen gelegt. In diesem Abstand legt man dann immer je 3 Kerne, um möglichst wenig Lücken zu erhalten, beläßt aber später nur je die stärkste Pflanze; die zu entfernenden können zur Ausfüllung etwaiger Lücken verwendet oder sonst verpflanzt werden. Die Kulturarbeiten bestehen im Behacken und Be- häufeln, im Ausschneiden der Seitentriebe und in ausgiebiger Bewässerung bei Trockenheit. Denjenigen, die sich im Vorjahre dem Anbau von Sonnen- blumen widmeten, blieben 30 kg der geernteten Saat zur Oelgewinnung beschiagnahmefrei. Ich behielt mir 20 kg für diesen Zweck zurück und bemühte mich dann überall ver- geblich, eine Oelmühle zum Auspressen ausfindig zu machen. Schließlich hatten meine Bemühungen Erfolg. Herr Mühlen- besitzer W. Hülsebusch in Weferlingen, Provinz Sachsen, erklärte sich bereit, die Arbeit gegen einen Schlaglohn von 3 M und Ueberlassung der Preßrückstände (Oelkuchen), die bekanntlich wertvoll als Viehfutter sind, zu übernehmen. Es ist immer davon die Rede, daß Sonnenblumenkerne etwa 30 Prozent Oel ergeben, in der Praxis stellt sich aber die Sache ganz anders. Als Ergebnis des Pressens von 20 Kilo Sonnenblumenkernen
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