. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 242 ähnlich, daß der 1. Finger verkürzt, der 2. erheblich verlängert ist, was bei Ornithomomus nur in geringem Maße zutrifft (vgl. Abb. 1). Was folgt nun aus diesem bisher unbekannten Verhalten der beiden Saurier? Das bezeichnende Merkmal der Vogelhand, die Un- fähigkeit zum Spreizen der Metacarpalia und ihre beginnende Ver- wachsung, sowie die parallele Stellung der Finger 2 und 3 kommen nicht erst durch Fliegen zustande, denn jene Theropoden haben auf keinen Fall fliegen Tri können, sondern sie sind offenbar eine Folge des


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 242 ähnlich, daß der 1. Finger verkürzt, der 2. erheblich verlängert ist, was bei Ornithomomus nur in geringem Maße zutrifft (vgl. Abb. 1). Was folgt nun aus diesem bisher unbekannten Verhalten der beiden Saurier? Das bezeichnende Merkmal der Vogelhand, die Un- fähigkeit zum Spreizen der Metacarpalia und ihre beginnende Ver- wachsung, sowie die parallele Stellung der Finger 2 und 3 kommen nicht erst durch Fliegen zustande, denn jene Theropoden haben auf keinen Fall fliegen Tri können, sondern sie sind offenbar eine Folge des „Luf truderns", wie man das Schlagen mit den Armen bei den zwei- beinigen theropoden Di- nosauriern am besten be- zeichnen kann. Sie er- klären sich daraus, daß die Hand nicht mehr in erster Linie zum Er- greifen, sondern über- wiegend nur noch zum Schlagen in der Luft und ganz untergeordnet noch zum Erfassen (nicht von lebender Beu- te, sondern von Zweigen und Blättern) gebraucht wurde. Wie wenig der Besitz des Flugvermö- gens diese Ausbildung der Vogelhand bedingt, geht ja auch schon aus dem Verhalten von Archaeopteryx hervor, deren Finger trotz Flug- federn noch gespreizt werden können; hier fehlt die vogelartige Hand eben noch ganz. Wenn nun aber die bezeichnenden Merkmale der Vogelhand nicht eine Funktion des Fliegens sind, fällt auch die Folgerung in sich zu- sammen, daß die Vorfahren der Laufvögel notwendigerweise in Flug- vögeln gesucht werden müßten. Da ferner auch der von Gadow an- geführt« Grund durch den Fund von Ornithomimus als nicht stich- haltig erwiesen wird, so ist nicht einzusehen, welche gewichtigen. Abb. 1. A. Handskelett von Ornithomimus (Struthio- mimus) altus Lambe, von der Dorsalseite. A' Das- selbe von der Palmarseite. 79- ^- Handskelett von Ornitholestes Hermanni Osborn, von der Palmarseite. ^/g. I.—IV. Metacarpalia. (Nach. Osborn.). Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been d


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