Leitfaden der physiologischen Psychologie in 15 Vorlesungen . Am klarsten ist die Abhängigkeit desGefühlstons von der Intensität des Reizes resp. der einfacher Ton, sehr leise angeschlagen, lässt uns meist gleich-gültig. Mit seinem allmählichen Anschwellen treten langsamwachsende Lustgefühle auf. Bei mittlerer Stärke hat der ange-nehme Eindruck des reinen Tons entschieden seinen Höhepunkterreicht. Bei weiterer Verstärkung des Tons nimmt dieses Lust-gefühl sehr rasch ab und geht in Unlustgefühl über. Hat derTon die Reizhöhe erreicht, so ist die gellende Gehörsempfindungvom höchst


Leitfaden der physiologischen Psychologie in 15 Vorlesungen . Am klarsten ist die Abhängigkeit desGefühlstons von der Intensität des Reizes resp. der einfacher Ton, sehr leise angeschlagen, lässt uns meist gleich-gültig. Mit seinem allmählichen Anschwellen treten langsamwachsende Lustgefühle auf. Bei mittlerer Stärke hat der ange-nehme Eindruck des reinen Tons entschieden seinen Höhepunkterreicht. Bei weiterer Verstärkung des Tons nimmt dieses Lust-gefühl sehr rasch ab und geht in Unlustgefühl über. Hat derTon die Reizhöhe erreicht, so ist die gellende Gehörsempfindungvom höchsten Unlustgefühl begleitet. Aehnliches gilt auch aufanderen Sinnesgebieten. Das intensive Licht, welches uns blendet,ist uns unangenehm, Licht mittlerer Intensität wird am ange-nehmsten empfunden. Wir können diese Abhängigkeit des Gefühls-tones von der Empfindungsintensität auch graphisch durch eineCurve ausdrücken. Die schwarzen ausgezogenen Linien der folgen-den Zeichnung sind Ihnen schon bekannt. Sie stellen das Verhält- Fig;. E„ niss der Reizstärke und Empfindungsintensität dar. Auf der Ab-scissenachse sind die Reizstärken eingetragen. R., bezeichnet dieReizschwelle, Rh die Reizhöhe. Die schwarze ausgezogene Curvegiebt den Verlauf der Empfindungsintensität bei zunehmenderReizstärke an Punktiert ist die Curve der Intensität des Ge-fühlstones der Empfindung eingezeichnet. Was von der punk-tierten Curve über der Abscissenachse liegt, bedeutet positivenGefühlston, also Lustgefühl, was unter der Achse liegt, nega-tiven, also Unlustgefühl. Sie sehen, dass mit der Reizschwelle, mitdem Auftauchen der schwächsten Empfindung die Gefühlscurvesich über die Abscissenachse erhebt. Ihren Höhepunkt erreicht sie 97 — bei mittlerer Emptindungsstärke. Dann nimmt das Lustgefühlrasch ab und verwandelt sich in zunehmendes Unlustgefühl: dieCurve fällt jäh ab und sinkt unter die Abscissenachse ^). Bei gewissen Geistesstörungen ändert sich dies


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